Von: mk
Sterzing – Vor dem traditionellen Krampus-Umzug in Sterzing ist es offenbar zu gewalttätigen Eskalationen gekommen. Wie ein Video zeigt, sind mehrere Krampusse brutal auf Zuschauer losgegangen.
Mehrere Personen ergriffen vor den Verkleideten die Flucht. Einige Krampusse haben auf die Betroffenen mit aller Kraft mit Ruten und mit deren hartem Stiehl eingeschlagen.
Krampus vs "uomini di colore"
Pubblicato da Emilio Giuliana su Sabato 7 dicembre 2019
Im Video, das derzeit auf Facebook kursiert, hört man, wie Personen laut aufschrien, als sie von den Hieben getroffen wurden.
Die Krampusse haben die Flüchtenden verfolgt und in mindestens einem Fall sogar auf sie eingeschlagen, als sie noch am Boden lagen.
Touristen, die die Szene bemerkten, zeigten sich schockiert. Auch in den sozialen Netzwerken hat der Clip Empörung ausgelöst.
Die „Tuifl Sterzing“ reagieren in den sozialen Medien auf die Vorwürfe. Es würden mehrere Falschmeldungen auf Facebook kursieren. Wer den Tuifltog in Sterzing kennt, wisse hoffentlich selbst zu beurteilen, was stimmt und was frei erfunden ist, heißt es in einem Beitrag.
Zwar wird die Echtheit des Videos bestätigt, doch es werden alle rassistischen Vorwürfe entschlossen zurückgewiesen, „da diese absolut nicht der Wahrheit entsprechen!“ Die „Tratzer“ im Video (Personen, die davonlaufen und Prügel beziehen, Anm.) seien zudem Freunde und Bekannte der „Tuifl Sterzing“.
Es kursieren eine Reihe von Falschmeldungen auf Facebook. Wer den Tuifltog in Sterzing kennt weiß hoffentlich selbst zu…
Pubblicato da Tuifl Sterzing su Sabato 7 dicembre 2019
Beim „Tuifl Tratzen“ handelt es sich um den Brauch, die Krampusse zu provozieren und vor ihnen davon zu rennen. Werden die „Tratzer“ erwischt, spüren sie die Rute. Oft schützen sich die Herausforderer, indem sie mehrere Paar Hosen anhaben und sich Kissen unter die Jacken stopfen. Bei verschiedenen Krampus-Umzügen in Südtirol ist es trotz allem in der Vergangenheit immer wieder zu Debatten gekommen, ob die Krampusse bei ihrer Jagd nicht zu grob vorgehen.
Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner hat den Brauch verteidigt. Kritiker, die das Video gesehen haben, sprechen hingegen von „erschütternden Szenen“. „Alkohol und unterdrückte Aggressionen“ seien ein „teuflischer Cocktail“, schreibt etwa Cornelia Brugger auf Facebook.
In der Zwischenzeit haben auch Online-Ausgaben bekannter nationaler Medien das Krampus-Video aufgegriffen. Neben dem Corriere della Sera berichteten die Rai, La Stampa sowie der Fatto Quotidiano.
Ob der Umzug in Sterzing auch ein gerichtliches Nachspiel hat, ist derzeit noch unklar.
Am Abend meldete sich einer der „Tratzer“ zu Wort. „Es wird Zeit, dass ich mich zu Wort melde, denn ich bin der mit der blauen Jacke der am Boden liegt und getreten wird. Für mich persönlich ist dieses Video überhaupt nicht schlimm. Ich bin mit meinen Freunden, wie jedes Jahr, schon früh morgens losgezogen um die Teufel zu suchen. Wir sind darauf aus „Prügel“ zu beziehen, wir freuen uns wie kleine Kinder auf Weihnachten. Der Teufeltag ist der absolut beste Tag im Jahr für ganz viele Sterzinger. Für Aussenstehende mag das vielleicht brutal sein was da im Video zu sehen ist, aber für uns ist das ganz normal. Wenn man im Video den Schluss abwartet sieht man auch dass wir „Tratzer“ (Tratzer sind die, die die Teufel ärgern und frewillig Schläge einstecken, weil es ihnen gefällt) uns alle geschlossen den Teufeln wieder nähern. Diese Szenen im Video haben sich gegen 13:00-13:30 Uhr abgespielt und wir Tratzer haben bis spät abends so weiter gemacht. Ich glaube das zeigt, erstens dass es wirklich nicht so schlimm ist und zweitens dass es uns gefällt. Klar gibt es ein paar blaue Flecken am nächsten Tag, aber ich hatte noch nie ernsthafte Schmerzen und kenne auch keinen, der welche hatte, da wir alle darauf eingestellt und entsprechend gekleidet sind. Und noch kurz zu den Rassistischen Anschuldigungen: ich bin gebürtiger Sterzinger und kenne alle die im Video zu sehen sind, sei es Teufel als auch Tratzer. Keiner von denen ist ein Migrant. Ich stehe zu den Teufeln Sterzing und weil ich nicht will, dass irgendetwas diesen Tag gefährdet schreibe ich diese Zeilen“, so Maximilian Ploner auf Facebook.
Hallo ihr unwissenden Kritiker,es wird Zeit, dass ich mich zu Wort melde, denn ich bin der mit der blauen Jacke der am…
Pubblicato da Maximoto Ploner su Domenica 8 dicembre 2019