Von: luk
Sterzing – Der Krampus-Umzug in Sterzing hat nach der Veröffentlichung eines Videos auf Facebook großes Medienecho erzeugt. Es war zu sehen, wie Krampusse einigen Personen nachlaufen und sie mit Ruten oder Fußtritten malträtieren. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass es in Sterzing mehr als wild zugehen würde. Doch die Organisatoren haben in einer Erklärung betont, dass alles halb so schlimm sei. Es handle sich um „Tratzer“, die auch entsprechend geschützt seien.
Dass aber alles nur „Show“ gewesen ist, steht zumindest seit der Anzeige eines Straßenpolizisten, der nicht im Dienst war, auf dem Prüfstand. Er will als einfacher Zuschauer dem Treiben beigewohnt haben, sei aber dennoch von den Unholden ins Visier genommen worden. Er habe Traumata und Blutergüsse davongetragen.
Wie die Tageszeitung Alto Adige am Mittwoch berichtet, liegt nun ein weiterer Fall vor: Ein Tourist aus der Lombardei stand laut eigenen Angaben ebenfalls als Besucher am Rande des Krampus-Umzugs. Dabei habe er Gewalt erfahren. Die Folge: ein Bluterguss am Schenkel. Er respektiere die Tradition, doch es gebe auch ein Limit, so der Urlauber, der der Tageszeitung Alto Adige auch ein Foto von seiner Verletzung zugeschickt hat.
Da 90 Tage Zeit sind, um eine Anzeige zu stellen, könnte sich deren Zahl durchaus noch erhöhen. Vorsorglich haben die ermittelnden Carabinieri aus Sterzing bei den „Tuifl Sterzing“ die Liste der teilnehmenden Krampusse angefragt.
Die Organisatoren ihrerseits haben indes einen „Tuifl“, der über das Ziel hinausgeschossen hat, ausgemacht. Ihm droht laut dem Bericht ein Ausschluss aus dem Verein.