Von: mk
Winnebach – Zwei Neapolitaner im Alter von 69 und 42 Jahren sind auch im Berufungsverfahren wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe verurteilt worden.
Die beiden sollen ein Steuerkarussell ins Leben gerufen haben, wobei sie monatlich 20 Lkw mit Bier im Wert von 20.000 Euro vom Veneto nach Österreich über die Staatsgrenze bei Winnebach exportierten und dann wieder zurück nach Italien brachten.
Über ein Geflecht von Scheingesellschaften gelang es ihnen, die Mehrwertsteuer in der Höhe von drei Millionen zu hinterziehen. Den Gesellschaften standen offiziell Rumänen vor, die in Wahrheit in Baracken lebten und lediglich 700 Euro im Monat erhielten, um sich als Unternehmer ausgeben zu können.
Das Bier war deshalb nach Österreich gebracht worden, weil dort die Mehrwert- und Verbrauchssteuer niedriger ausfallen – bis die Agentur für Akzisen, Zölle und Monopole Verdacht schöpfte. Die Polizei hat den Betrug schließlich aufgedeckt und sieben Personen festgenommen.
Angeführt wurde die kriminelle Bande von den beiden Neapolitanern, bei denen es sich um Vater und Sohn handelt. Die Ermittlungen erstreckten sich nicht nur auf italienischem Staatsgebiet, sondern auch die Behörden in Rumänien, Spanien und Österreich wurden mit einbezogen.
Der Vater war Empfänger des Bürgergelds, obwohl er Besitztümer in Millionenhöhe in Spanien angehäuft hatte.
In der ersten Instanz war der 69-Jährige zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden, beim 42-Jährigen waren es zwei Jahre und zwei Monate. Im Berufungsverfahren wurde die Strafe für den Vater aufgrund eines Vergleichs auf zwei Jahre und acht Monate gekürzt.
Auch gegen den österreichischen Geschäftspartner wurde ermittelt. Ihm droht ebenfalls ein Verfahren vor Gericht.