Von: mk
Steinhaus/Bozen – Ein Schilderstreit der etwas anderen Art endete am Mittwoch vor dem Bozner Landesgericht mit einer bedingten Haftstrafe von vier Monaten und einer Schadenersatzzahlung über 5.000 Euro. Dem 85-jährigen Felix Enz aus Steinhaus war vorgeworfen worden, dass er mit selbstgebastelten Wegweisern mit der Aufschrift „Villa Räuberle“ seinen Nachbarn verunglimpft habe, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Ein 53-jähriger Bozner, der sich in Steinhaus sein Ferienhaus gekauft hatte, wollte eigentlich die Idylle genießen. Doch statt des ländlichen Friedens entbrannte ein Nachbarschaftsstreit, der sich über Jahre hinzog.
Immer wieder soll Felix Enz, dessen Grundstück direkt an seinem angrenzt, den Bozner und seine Familie belästigt haben. Der 85-Jährige brachte selbstgebastelte Schilder und Wegweiser mit der Aufschrift „Villa Räuberle“ an, womit er seinen Nachbarn vorwarf, kleine Räuber zu sein.
Der 53-Jährige ließ sich das nicht gefallen. Nachdem er sich wegen der Schilder mehrmals an die Carabinieri gewandt hatte, reichte es ihm Ende September 2013 endgültig und erstattete Anzeige.
Der Geschädigte ließ sich auch als Nebenkläger ins Strafverfahren ein. Laut Einlassungsschreiben hatte das Verhalten des Nachbarn für den Bozner und seine Familie arge Einschränkungen ihrer Lebensgewohnheiten zur Folge – unter anderem auch, weil sie sich Besuchern gegenüber immer wieder rechtfertigen mussten.
Am Mittwoch kam es zu dem Verfahren vor Richterin Carla Scheidle wegen übler Nachrede. Enz muss auch für die Prozesskosten in Höhe von 2000 Euro aufkommen.