Verhaftung auch am Brenner

Streithahn entpuppt sich als gesuchter Straftäter

Dienstag, 11. Juni 2024 | 09:50 Uhr

Von: mk

Bozen/Brenner – Die Polizei hat in den vergangenen Tagen zwei gefährliche Straftäter festgenommen, die auf der Fahndungsliste standen.

Am späten Freitagabend sind die Beamten wegen eines lautstarken Streits zwischen zwei Männern zum Dominikanerplatz in Bozen ausgerückt. Zwar gelang es den Ordnungshüter, die Gemüter zu beruhigen. Als sie die Beteiligten allerdings identifizieren wollten, versuchte sich einer der beiden, der Kontrolle zu entziehen und sprang in einen vorbeifahrenden Stadtbus, der gerade Halt machte.

Noch bevor der Bus seine Fahrt fortsetzen konnte, hat die Polizei den Mann jedoch aufgehalten. Der Mann ließ die Kontrolle nur widerwillig über sich ergehen. Außerdem war sein Ausweis zerlumpt und kaum lesbar. Der 35-jährige Marokkaner, der später als A. Y. identifiziert wurde, begann sich auch physisch zu wehren, als die Polizisten beschlossen, ihn in einem Streifenwagen auf die Quästur zu bringen.

Er geriet völlig außer sich und schlug immer wieder auf die Beamten ein, um die Flucht zu ergreifen. Trotzdem behielt die Polizei die Situation im Griff.

Wie aus den Datenbanken des Innenministeriums hervorging, lag gegen den Mann ein Vollstreckungsbefehl vor. Demnach muss er eine Haftstrafe von zwei Jahren und 22 Tagen wegen Stalkings, Sachbeschädigung und illegalen Waffenbesitzes abbüßen.

Der 35-Jährige war im vergangenen Jahr verurteilt worden, weil er Mitarbeiter des gemeinnützigen Vereins Volontarius mehrfach bedroht und in einer Unterkunft für Obdachlose Gegenstände beschädigt hatte. Wegen eines ähnlichen Verhaltens in einem öffentlichen Lokal war der Mann ind er Vergangenheit bereits vom Polizeikommissariat in Meran angezeigt worden.

Der Marokkaner wurde festgenommen und ins Bozner Gefängnis überstellt, wo er die Haftstrafe absitzen muss. Außerdem hat ihn die Polizei wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt. Einige der Polizisten mussten nach dem Zwischenfall zur Notaufnahme ins Bozner Krankenhaus – wegen Verletzungen, für deren Heilung die Ärzte mit einer Dauer von sechs Tagen rechnen.

Damit der Mann nach seiner Haftstrafe abgeschoben werden kann, hat Quästor Paolo Sartori außerdem die Widerrufung seiner Aufenthaltsgenehmigung beantragt.

Am Brenner hat die Polizei hingegen am Samstagabend den 37-jährigen Tunesier S. M. A. verhaftet. Gegen den Mann lag ein europäischer Haftbefehl vor, der von den Behörden in Ancona ausgestellt worden war. Seit 2022 galt er als untergetaucht. Der Mann war von Belgien über die Grenze zurück nach Italien geschickt worden. Er muss eine Haftstrafe von sechs Jahren und drei Monaten wegen Diebstahls, Hehlerei und Sachbeschädigung abbüßen.

Die Straftaten waren hauptsächliche in den Marken begangen worden. Der 37-Jährige wurde ins Bozner Gefängnis überstellt. Wie Quästor Paolo Sartori erklärt, soll auch dieser Mann in sein Heimatland abgeschoben werden.

Bezirk: Bozen, Wipptal