Von: fra
Bozen – Immer häufiger erreichen Hilferufe die Notrufzentrale aufgrund häuslicher Gewalt. Der letzte Vorfall ereignete sich am Abend des 6. Septembers, als die Polizei zu einer Wohnung im Stadtzentrum gerufen wurde, um in einen heftigen Streit zwischen Vater und Sohn einzugreifen.
Beim Eintreffen der Polizei schien sich die Situation beruhigt zu haben. Die Wohnung war aber komplett unordentlich, zudem machte ein kleines Mädchen einen sehr verängstigten Eindruck.
Nachdem sich die Beamten um das Kind gekümmert hatten, stellte sich im Gespräch mit dem Vater des Mädchens, einem 50-jährigen Bozner, heraus, dass er sich nicht mehr mit seinem Vater, dem Großvater des Mädchens, verstehe und dass der Streit begann, als er besorgt um die Gesundheit seines alten Vaters die Waffenabteilung der Polizei eingeschaltet hatte, um dessen Waffenlizenz und die bei ihm aufbewahrten Waffen entziehen zu lassen. Diese Entscheidung hatte dem Großvater jedoch gar nicht gefallen, woraufhin er aus Rache seinen Sohn zum Teil enterbt hatte. Dies führte zu einer anhaltenden Situation gegenseitiger Aggressionen und Feindseligkeiten, die das Zusammenleben sehr schwierig machte.
Nachdem das Mädchen beruhigt war, forderten die Polizisten den Vater auf, sich im häuslichen Umfeld angemessener zu verhalten, um eine Wiederholung solcher unerfreulichen Situationen zu vermeiden.
Der Polizeichef der Autonomen Provinz Bozen, Paolo Sartori, prüft derzeit mit den zuständigen Abteilungen die Situation im Detail, um möglicherweise eine persönliche Präventionsmaßnahme in Form einer Verwarnung zu erlassen. Außerdem wurden die zuständigen Sozialdienste eingeschaltet, um gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, die das Wohl und die Sicherheit des Kindes gewährleisten.
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