Von: mk
Bozen – Der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft am 11. Februar wurde 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen eingeführt. Der Tag soll an die entscheidende Rolle erinnern, die Mädchen und Frauen in Wissenschaft und Technologie spielen.
In vielen Ländern ist man noch weit von einer Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschaft entfernt. Laut dem UNESCO-Institut für Statistik liegt der weltweite Frauenanteil in der Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei unter 30 Prozent.
Die Gründe für dieses Ungleichgewicht sind vielfältig. An den Bildungsabschlüssen kann es nicht liegen. Eine kürzlich vom italienischen Bildungsministerium veröffentlichte Studie macht deutlich, dass immer mehr junge Frauen sich für ein Universitätsstudium entscheiden und sie das Studium öfter, schneller und erfolgreicher abschließen, als ihre männlichen Studienkollegen. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern während des Bildungsweges haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr stark verringert. 50,5 Prozent der Personen, die ein Forschungsdoktorat abschließen, sind Frauen. Der Weg wäre also frei für eine wissenschaftliche Karriere. Doch an diesem Punkt öffnet sich eine Schere, zu Ungunsten der weiblichen Forscherinnen. 46,8 Prozent der Forscherinnen an italienischen Universitäten sind Frauen, nur 23, 7 Prozent der ordentlichen Professorenstellen sind von Frauen besetzt.
Besonders eklatant sind Frauen in naturwissenschaftlichen Fachgebieten- den sogenannten MINT Fächern – unterrepräsentiert. Das World Economic Forum (WEF) schreibt in seinem Report 2018, dass 65 Prozent der heutigen Grundschulkinder einem Beruf nachgehen werden, den es heute noch gar nicht gibt. Der Arbeitsmarkt in diesem Bereich hat ein großes Potential und wird sich in den nächsten Jahrzehnten immer stärker Richtung Technologie und Innovation bewegen. „Mädchen und Frauen müssen für Berufe in Wissenschaft und Technik begeistert werden, damit sich das Ungleichgewicht nicht weiter verstärkt. Der Abbau von Hindernissen im privaten Umfeld, in der Bildung und am Arbeitsplatz sind dabei unerlässlich und erfordert den Einsatz aller gesellschaftlichen Akteure“, so Gleichstellungsrätin Michela Morandini.
Weibliche Vorbilder spielen eine zentrale Rolle beim Hinterfragen von Stereotypen und Einstellungen. Aus diesem Grund wird anlässlich des internationalen Tages der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft die beliebte Social-Media-Rubrik #rolemodelsatwork der Gleichstellungsrätin ganz im Zeichen der Wissenschaft stehen! #rolemodelsatwork macht Frauen sichtbar, die erfolgreich in Forschung und Wissenschaft tätig sind. „Mit dieser Serie machen wir Frauen sichtbar, die es im Wissenschaftsbereich geschafft haben. Sie sollen Mädchen und junge Frauen motivieren, ihren Weg zu gehen“, so Gleichstellungsrätin Morandini.