Von: luk
Bozen – Es sind beunruhigende Fakten, die am Samstag bei der Eröffnung des Gerichtsjahres 2017 am Oberlandesgericht Trient präsentiert wurden.
Einbrüche und Diebstähle haben in Südtirol zugenommen. Laut den von der Präsidentin des Oberlandesgerichtes, Gloria Servetti, und der Staatsanwaltschaft vorgelegten Zahlen gab es 2016 17 Prozent mehr Wohnungseinbrüche als noch im Vorjahr. Bei den Diebstählen gibt es sogar ein Plus von 38 Prozent.
Auch was Delikte im Bereich Drogenhandel angeht, ist die Tendenz zunehmend. Es gab 331 Verfahren gegenüber 500 Personen, davon sind mehr als 50 Prozent ausländischer Herkunft – ein großer Teil dieser Straftäter ist zudem minderjährig.
Was ebenfalls alarmiert: Die Verurteilungen wegen Trunkenheit am Steuer werden immer mehr. Um fast 25 Prozent sind sie im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Für Richterin Servetti ein Anzeichen für eine Zunahme der gesellschaftlichen Probleme. Aber auch die Verfahren wegen unterlassener Hilfeleistung nach einem Unfall sind um 17 Prozent angestiegen.
Ebenfalls auf dem Vormarsch sind Delikte, die übers Internet verübt werden. Wurden 2015 noch 450 Ermittlungsakten angelegt, waren es im vergangenen Jahr bereits 682. Vor allem Betrugsdelikte und Pädopornografie machen den Behörden zu schaffen.
Rückläufig ist hingegen die Zahl der Raubüberfälle. Vergangenes Jahr wurden 38 Raubüberfälle gezählt, 2015 waren es noch über 50.
Richterin Servetti hat am Samstag auch den delikaten Themenbereich „Ausländer und Kriminalität“ angesprochen und dabei das Bozner Gefängnis erwähnt: Derzeit ist die Haftanstalt mit 95 Inhaftierten nicht mehr überbelegt, jedoch liegt der Ausländer-Anteil bei über 80 Prozent. Dies erschwere die Resozialisierungsmaßnahmen erheblich, wird die Richterin von der Sonntagszeitung „Zett“ zitiert. Servetti nimmt die Politik in die Pflicht: „Die Willkommenspolitik und Bewältigung der Migrationsflüsse muss diese Faktoren berücksichtigen.“
FH: “Wenn die Mikrokriminalität zum Makroproblem wird….”
“Die Zahlen über die Kriminalität in Südtirol, die neulich bei der Eröffnung des Gerichtsjahres in Trient vorgelegt wurden, sprechen eine klare Sprache: Südtirol hat ein massives Sicherheitsproblem! Was eigentlich lange schon bekannt ist und von uns Freiheitlichen immer wieder aufgeworfen wurde, ist nicht mehr schön- oder wegzureden. Klar ist nun auch, dass es sich nicht etwa nur um ein ‘gefühltes’ Problem handelt, sondern um ein sehr reales”, schreibt der freiheitliche Fraktionssprecher im Landtag, Pius Leitner, in einer Stellungnahme.
Leitner kritisiert die “anhaltenden Versuche der Südtiroler Regierungspolitik und der Quästur, die Fälle von Diebstählen und Einbrüchen zu bagatellisieren”. Diese in den Bereich der so genannten Mikrokriminalität zu verbannen, könne das Makroproblem nicht wegleugnen. Die starke Zunahme an Diebstählen und Wohnungseinbrüchen dürfe nicht einfach und oberflächlich statistisch abgehakt werden, jetzt sei ein koordiniertes Vorgehen gefragt. Dabei müssten den Sicherheitskräften mehr Eingriffsmöglichkeiten zugestanden werden als bisher.
“Menschen, die Opfer von Diebstählen, Wohnungseinbrüchen und physischen Übergriffen geworden sind, erleiden nicht nur finanzielle Schäden, sie fühlen sich vor allem auch in ihrer Privatsphäre angegriffen und verletzt. Dass die Ausländer überdurchschnittlich an diesen Delikten beteiligt sind, ist zwar ebenfalls nichts Neues, wird aber von den jüngsten Zahlen eindrucksvoll bestätigt. Wenn dann noch bedacht wird, dass 81% der Insassen des Bozner Gefängnisses Personen ausländischer Herkunft sind, dann wird endgültig klar, wo in erster Linie der Hebel anzusetzen ist. Nicht etwa die Unterbringung in einem künftigen ‘Luxusgefängnis’ soll dabei der Gradmesser sein, sondern die umgehende Abschiebung”, so Leitner abschließend.