Von: luk
Bozen – Die Corona-Impfungen kommen in Südtirol langsamer voran, als auf gesamtstaatlicher Ebene. Wie die Tageszeitung Alto Adige am Sonntag berichtet, wurden erst 32,8 Prozent der bisher gelieferten 13.795 Impfdosen verabreicht – also 4.550. Nur die Lombardei ist mit 30,8 Prozent noch weiter hinten als Südtirol. In der Provinz Trient wurden zum Vergleich bereits 70,3 Prozent der gelieferten Anti-Corona-Impfungen ausgegeben. Am schnellsten ist die Region Kampanien. Dort sind drei Viertel der gelieferten Impfdosen aufgebraucht worden.
Sowohl Gesundheitslandesrat Thomas Widmann als auch der Generaldirektor der Sanität Florian Zerzer versichern, dass man in der kommenden Woche mit dem Impfen richtig durchstarten werde. Das Problem sei nicht die Verabreichung der Impfungen, sondern die geringe Verfügbarkeit des Impfstoffes. Man prüfe, ob man Impfstoff direkt ankaufen könne.
Laut dem Bericht liegt die Ursache für die geringe Impfquote aber in der der geringen Beteiligung des Sanitätspersonals. Nur rund 60 Prozent der Ärzte und Pflegekräfte haben sich impfen lassen, wobei Ärzte vermehrt und Pflegerinnen und Pfleger weniger Interesse gezeigt hatten. Landesrat Widmann betont, dass man niemanden zwingen könne, aber Druck übe man aus. So sei es nicht denkbar, dass nicht geimpfte Ärzte oder Pfleger etwa in der Geriatrie arbeiten.
In den Alten- und Pflegeheimen wird die Impfaktion am Dienstag starten. Hier erwartet man eine höhere Beteiligung. Besonders die Bewohner der Heime werden zu nahezu 100 Prozent geimpft.