Von: luk
Leifers – Der Südtiroler Basejumper Uli Emanuele ist tot. Der 30-jährige Extremsportler aus Leifers ist am gestrigen Mittwoch bei einem Sprung in den Bergen von Lauterbrunnen in der Schweiz ums Leben gekommen. Wenig später verunglückte in demselben Gebiet ein weiterer Extremsportler tödlich.
Er war laut Medienberichten gerade dabei, eines seiner vielen atemberaubenden Videos zu drehen.
Noch gestern Morgen hat Uli Emanuele ein Foto auf seiner Facebook-Seite gepostet, das ihn mit Helm, Wingsuit und Kameras zeigt. Der Eintrag deutet auf eine Neueröffnung eines Sprungs in den Dolomiten hin. Es sollte der letzte Post von Uli Emanuele sein.
8 pm, sunset in Dolomites at 3100m.Ready to open a new jump :)GoPro SPORTLER TCM Terra Cielo Mare TonySuits S-Fly Equipment Five Ten #SkySport Thanks Vez!
Posted by Uli Emanuele on Tuesday, August 16, 2016
Emanuele gerät in eine instabile Fluglage
Am Nachmittag kam es dann zu dem tödlichen Unfall an der Mürrenfluh im Berner Oberland. Der Leiferer soll nach einer Rechtskurve plötzlich Probleme bekommen haben, und anschließend mit voller Wucht gegen den Fels geprallt sein. Daraufhin stürzte er ab. Zeugen setzten umgehend einen Notruf ab, doch für Uli Emanuele kam jede Hilfe zu spät.
Emanuele befand sich seit einigen Tagen in der Schweiz, um für das Actionkamera-Unternehmen GoPro ein Video zu drehen. Um einen seiner Sprünge zu filmen, hat er sich zusammen mit zwei Kollegen von einem Hubschrauber zur Absprungstelle “Black Line” bringen lassen. Gegen 14.00 Uhr sprang er von der Kante ab, geriet dann aber laut Zeugenaussagen in eine instabile Fluglage, was zu dem verheerenden Unfall führte.
Zweiter Basejumper verunglückt wenig später
Wenige Stunden später verunglückte noch ein zweiter Basejumper in Lauterbrunnen tödlich. Es handelt sich hierbei um einen wahrscheinlich aus Großbritannien stammenden 49-Jährigen. “Wir können zwei schwere Unfälle von Basejumpern bestätigen”, wird Nicolas Kessler, Mediensprecher der Kantonspolizei Bern, vom Langenthaler Tagblatt zitiert.
Aus verlässlicher Quelle konnte angeblich in Erfahrung gebracht werden, dass diese beiden Unfälle tödlich endeten. Im einen Fall habe sich der Fallschirm in die falsche Richtung geöffnet, wodurch der Springer geradewegs in die Felswand geflogen und in der Folge abgestürzt sei.
Wieso der Brite abstürzte, ist den Ermittlungsbehörden ebenfalls noch nicht klar. Beide Männer seien bei ihren Unfällen gegen Felswände geprallt und dann in die Tiefe gestürzt.
Die Berner Kantonspolizei nahm Ermittlungen zu den Unfallhergängen auf.
Das Lauterbrunnental gilt als “Mekka der Basejumper” – immer wieder Todesfälle
Das Lauterbrunnental mit seinen senkrechten Felswänden ist bei Basejumpern sehr beliebt und weltweit bekannt. Immer wieder kommt es zu tödlichen Unfällen. Weltweit sind seit Anfang der 80er Jahre, als der Extremsport aufkam, mehr als 260 Basejumper gestorben – davon mehr als 40 im Lauterbrunnental. Basejumping – auch als Base- oder Objektspringen bezeichnet – ist das Fallschirmspringen von festen Objekten. In Lauterbrunnen ist vor allem das Abspringen mit Wingsuits, sogenannten Flügelanzügen, populär. Sie ermöglichen einen teils mehr als 60 Sekunden langen vogelähnlichen Freiflug, ehe der Fallschirm geöffnet wird.
Große Anteilnahme auf den sozialen Medien
Auf der Facebook-Seite von Uli Emanuele sind bereits zahlreiche Beileidsbekundungen von Freunden, Bekannten und Verwandten zu lesen. Die Cousine von Uli schreibt etwa: “Cugino non sai il vuoto che mi hai lasciato dentro ❤️”
Der Sprung durch das Felsloch machte ihn berühmt
Uli Emanuele machte sich in den vergangenen Jahren als Basejumper einen Namen. Er stürzte sich mit einem Wingsuit von den Bergen und flog damit felsige Berghänge entlang, durch Schluchten und an Baumwipfeln vorbei. Im Sommer wurde der 30-Jährige mit einem gewagten Sprung durch ein enges Felsloch international berühmt.
Against the Instinct – Wingsuit Fly
Against the Instinct – Wingsuit Fly, my new video.GoPro Sportler TCM Terra Cielo Mare TonySuits S-Fly Equipment Five Ten VISUALITE #SkySport
Posted by Uli Emanuele on Wednesday, June 1, 2016