Südtiroler Luxushotel am Gardasee im Visier

Von: luk

Torri del Benaco – Die Ermittlungen gegen vier Südtiroler in Zusammenhang mit dem Luxushotel „Cape of Senses“ in Albisano bei Torri del Benaco am Gardasee stehen kurz vor ihrem Abschluss. Die Vorwürfe drehen sich um mutmaßliche Verstöße gegen Bau- und Landschaftsschutzauflagen.

Die Beschuldigten

Im Fokus der Ermittlungen stehen laut einem Bericht des “Corriere del Trentino” Johann Josef Margesin (71), Präsident des Verwaltungsrats der Margesin GmbH mit Sitz in Lana, sowie die beiden Verwaltungsräte Christian (40) und Johannes Josef Margesin (43) sowie der Bauplaner Hugo Demetz (74). Sie alle stammen aus Südtirol.

Die Vorwürfe

Laut Staatsanwaltschaft in Verona sollen bei dem Bau des Resorts erhebliche Abweichungen vom genehmigten Plan vorgenommen worden sein. Konkret geht es unter anderem um:

• Einen Portikus am oberen Aufzug, der größer als genehmigt ausgeführt wurde.
• Einen Pool, der in landwirtschaftlich geschütztes Gebiet hineinragt.
• Eine Erhöhung der gesamten Struktur über die genehmigte Höhe hinaus.

Nach Ansicht der Anklage wurden insgesamt 1.022 Quadratmeter und 3.066 Kubikmeter mehr gebaut, als laut Gemeindevorgaben erlaubt war. Dies alles in einem Gebiet mit strengem Landschaftsschutz.

Die Beschuldigten weisen die Vorwürfe entschieden zurück, erklären im guten Glauben gehandelt und die Vorgaben des zuständigen Bauamts eingehalten zu haben. Das Resort umfasst 55 Zimmer auf einer Gesamtfläche von 15.000 Quadratmetern.

Gericht lehnt Beschlagnahme ab

Ein Antrag der Staatsanwaltschaft auf vorsorgliche Beschlagnahmung des Resorts wurde vom Veroneser Gericht abgelehnt. Dieses stellte fest, dass die Margesin GmbH nicht absichtlich gegen gesetzliche Vorschriften gehandelt habe. Zudem hätten mehrere Inspektionen der Gemeinde Torri del Benaco Anfang 2024 keine Abweichungen zwischen den genehmigten Plänen und der ausgeführten Bauweise gezeigt.

Ausblick

Nun liegt es an der Staatsanwaltschaft, zu entscheiden, ob Anklage gegen die vier Beschuldigten erhoben oder das Verfahren eingestellt wird. Die Verteidigung hat bereits umfassende Gegendarstellungen eingereicht.

Breitere Diskussion um Bautätigkeiten am Gardasee

Der Fall des Resorts wurde auch in der Sendung „Report“ auf Rai Tre thematisiert. Neben dem „Cape of Senses“ widmete sich die Reportage der allgemeinen Problematik von Bauprojekten entlang des Gardasees und dem zunehmenden Druck auf den Wohnungsmarkt für lokale Arbeitskräfte.