Von: mk
Bozen – Zu den Aufgaben der seit Beginn dieses Jahres aktiven Agentur für Bevölkerungsschutz zählt der Schutz der Bevölkerung vor Naturereignissen. Schutzkonzepte sind nur möglich, wenn die Entstehung von Naturgefahren und ihre Auswirkungen im Gelände bekannt sind. “Die Bevölkerung”, unterstreicht der zuständige Landesrat Arnold Schuler, “wird am wirkungsvollsten vor Naturgefahren geschützt, wenn den Gefahren durch eine sinnvolle Raumplanung ausgewichen wird; falls dies nicht möglich ist, werden bauliche Schutzmaßnahmen eingesetzt”.
Bei einer internen Weiterbildung für die Agentur für Bevölkerungsschutz trafen sich Lawinenpraktiker und Forscher aus der Schweiz und Südtirol zu einem Erfahrungsaustausch. Ziel dieses Workshops war die Bewertung der Lawinengefahr im raumrelevanten Siedlungsbereich. Dabei wurde die Lawinenproblematik an praktischen Beispielen besprochen, Verbauungsmöglichkeiten und Grenzen der Berechnungen wurden aufgezeigt. Diskutiert wurden unterstützende Lawinensimulationsmodelle sowie praktische Beispiele und die Anwendung der Lawinensimulationssoftware Ramms (Rapid Mass Movement Simulation).
Am ersten Tag, berichtet Christoph Oberschmied von der Dienststelle für Lawinen, referierten international anerkannte Lawinenexperten aus der Schweiz, unter anderem über die Anwendung des für die Lawinengefahrenzonenplanung unterstützenden Rechenmodells “Ramms Lawine” oder über praktische Lösungen mit der Anwendung des Lawinenmodells Ramms im Schweizer Kanton Wallis. Von Südtiroler Seite wurden der in Ausarbeitung befindliche Gefahrenzonenplan der Gemeinde Sarntal in der Fraktion Pens beim Weiler Asten sowie der Lawinenzug der Pichlereschbaumlawine in Weißenbach vorgestellt.
Die Exkursion am darauffolgenden Tag führte nach Weißenbach und Asten, wo die Ausweisung der Roten und Blauen Zone im Lawinengefahrenzonenplan anschaulich erklärt wurde.