Von: mk
Bozen – Extrembergsteigerin Tamara Lunger scheint eine neue Aufgabe gefunden zu haben. „Ich bin so glücklich, dass wir nicht aufgegeben haben und dass es uns gelungen ist, hier her nach Oakistan zu kommen, um das Projekt @climbingforareason ins Leben zu rufen“, erklärt Tamara Lunger in einem Beitrag auf Facebook.
Im Rahmen des Inklusionsprojekts wird pakistanischen Mädchen das Klettern gelehrt. „Zu sehen, wie diese zunächst schüchternen Mädchen immer mehr Selbstvertrauen gewinnen und ihrer Begeisterung Ausdruck verleihen, ist ein unbeschreibliches Gefühl“, betont die 35-Jährige. Tamara Lunger erinnert dabei auch an den tragischen Tod ihres Seilgefährten Juan Pablo “JP” Mohr, der im vergangenen Jahr am K2 ums Leben gekommen ist.
Das Gefühl sei ein Ausgleich für den Schmerz über seinen Verlust. „JP müsste hier bei uns sein. Wir haben uns hier wieder gefunden und wir werden alles daran setzen, dass diese schöne Sache anhält und weiterhin Freude, Leidenschaft und vielleicht sogar eine vielversprechende Zukunft schenkt“, betont die Alpinistin.
Lunger hatte in der Vergangenheit in einem anderem Facebook-Beitrag geschrieben, dass jeder schwierige und schmerzhafte Augenblick auch etwas Gutes mit sich bringe. „Deshalb haben wir beschlossen, das Projekt, das JP so sehr am Herzen lag, in seinem Namen fortzusetzen.“
Kindern in Shigar Valley in Pakistan soll im Rahmen des Projektes Klettern nicht nur zu ihrer Unterhaltung beigebracht werden, sondern auch um ihnen möglicherweise eine Zukunft zu bieten – ausgehend von den natürlichen Ressourcen ihrer Umgebung.
Tamara Lunger ist 1986 in Bozen geboren und wuchs mit ihren Eltern und zwei jüngeren Schwestern in Gummer auf. Die Leidenschaft für das Bergsteigen hat ihr Vater Hansjörg weitergegeben, der selbst ein begeisterter Bergsteiger und Radfahrer ist. Nach der Matura am Realgymnasium für Sport in Sterzing studierte sie Sportwissenschaft an der Universität Innsbruck. Seit 2002 ist sie ein erfolgreiches Mitglied der italienischen Nationalmannschaft im Skibergsteigen.