Von: mk
Bozen – Dass er einem Kriminellen das Handwerk gelegt hat, verdankt ein Taxifahrer aus Bozen in erster Linie seiner Geistesgegenwart und seinem Instinkt. Mitten in der Nacht wäre er beinahe Opfer eines Raubüberfalls geworden, berichtet die italienische Tageszeitung Alto Adige.
Der Vorfall hat sich vor einigen Tagen ereignet. Als der Kunde im Don Bosco-Viertel in sein Taxi gestiegen ist, hatte der Fahrer gleich von Anfang an ein mulmiges Gefühl – und er sollte recht behalten.
Zunächst verlief die Fahrt ohne Zwischenfälle, doch die Anspannung stieg. Seinen Fahrgast, der hinten saß, behielt der Taxifahrer über den Rückspiegel im Auge.
Plötzlich lehnte sich der Kunde nach vorne. Doch er wollte weder das eisige Schweigen brechen noch war er an irgendwelchen Informationen interessiert. Stattdessen zückte er einen Schraubenzieher und forderte Bargeld.
Doch der Taxifahrer war vorbereitet und bewies Mut: Völlig überraschend trat er auf die Bremse und brachte den Übeltäter aus dem Konzept. Der Moment reichte, um auszusteigen und sich in Sicherheit zu bringen.
Doch anstatt davonzulaufen, öffnete der Taxifahrer die Hintertür seines Wagens und zerrte den Angreifer ins Freie. Dieser verstand offenbar immer noch nicht ganz, was vor sich ging. Der Taxifahrer entriss ihm den Schraubenzieher und schleuderte ihn zu Boden.
Völlig erschrocken rappelte sich der Täter wieder auf und ergriff die Flucht. Der Taxifahrer setzte sich hingegen wieder in sein Fahrzeug: Obwohl er in dieser brenzligen Situation Nerven aus Stahl bewiesen hat, war ihm in dieser Nacht nicht mehr danach zumute, einfach weiter zu arbeiten, als ob nichts geschehen wäre.