Von: luk
Bozen/Sand in Taufers – Ab 9.30 Uhr wurde heute bis 11.00 Uhr das Lagezentrum in der Agentur für Bevölkerungsschutz an der Drususallee in Bozen besetzt, via Videokonferenz war der staatliche Zivilschutz aus Rom zugeschaltet, der in die Vorbereitungsarbeiten mit einbezogen war, wie auch die betroffene Gemeinde Sand in Taufers und die angrenzenden Gemeinden Gais und Mühlwald.
Um 10.15 Uhr übermittelte der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger die Anfrage an den Zivilschutz nach Rom, das Alarmierungssignal auszulösen. Grund war der angenommene Störfall im Industriebetrieb Elektrisola in der Gemeinde Sand in Taufers. “Dieses moderne Alarmierungssystem”, unterstreicht Direktor Unterweger, “ist ein zusätzliches Instrument dafür, die Bürgerinnen und Bürger sowie die Touristinnen und Touristen im Katastrophenfall auf ihrem Mobiltelefon zu erreichen, das sie ständig bei sich tragen.” Wenngleich der Test sehr erfolgreich verlaufen ist, dient er natürlich dazu, das System ständig zu verbessern.
Kein Anruf mit Fragen zum Test in der Landesnotrufzentrale
In der Landesnotrufzentrale ging heute kein Anruf mit Fragen zum Warnton mit Testnachricht ein, berichtet der Koordinator der Landesnotrufzentrale Paolo Berenzi, was darauf schließen lässt, dass die Bevölkerung im Vorfeld ausreichend informiert worden war.
Modernstes Alarmierungssystem mit Cell-Broadcast-Technologie
IT-alert gilt als das modernste Alarmierungssystem und befindet sich derzeit in der Testphase. Die Auslösung von IT-alert erfolgt zunächst nur zentral und ist auf bestimmte Ereignisse beschränkt, wie heute den Störfall in einem Industriebetrieb, weiters auf den Bruch eines großen Staudamms, auf nukleare Unfälle oder einen Vulkanausbruch in den Campi Flegrei. IT steht dabei für Italien, Alert heißt Warnung. Diese Push-Nachricht erhalten alle empfangsbereiten Mobiltelefone.
IT-alert-Nachrichten basieren auf der Cell-Broadcast-Technologie, einer einseitigen Kommunikationsart für kurze Textnachrichten, die in den Mobiltelefonnetzen zur Verfügung steht. Wenn die IT-alert-Benachrichtigung auf dem Gerät eintrifft, werden alle anderen Funktionen des Mobiltelefons vorübergehend blockiert. Um das Gerät wieder normal nutzen zu können, muss auf die Benachrichtigung getippt werden, um den Empfang zu bestätigen. Behörden, die Menschen im Katastrophenfall warnen wollen, brauchen keine persönlichen Daten von Handybesitzern, keine Telefonnummer, keinen Standort. Die zuständigen Institutionen warnen anonym alle, die in diesem Moment in einem Gefahrenbereich sind. Heute erfolgte dies in einer Simulation.
Mit der Test-Nachricht wurde ersucht, den Fragebogen unter www.it-alert.it zu beantworten, um zur Verbesserung des Systems beizutragen.
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