Von: mho
Meran – Die beiden Landeshauptleute von Südtirol und Tirol haben heute bei einem Festakt auf Schloss Tirol die Landesverdienstkreuze und Lebensrettungsmedaillen an 54 Persönlichkeiten diesseits und jenseits des Brenners für ihre besonderen Verdienste um die beiden Länder überreicht. Neun Südtiroler erhielten das Verdienstkreuz, zwei die Lebensrettungsmedaille, darunter auch ein neunjähriges Mädchen.
Das Verdienstkreuz ging an den Präsidenten des Hockey Clubs Bozen, Dieter Knoll, der die Geschicke des Vereins seit 20 Jahren ehrenamtlich leitet; Heinrich Gasser, einer der Vorreiter in der Förderung der zeitgenössischen Kunst und seit 30 Jahren ehrenamtliches Mitglied im Beirat des Museion; Carl Philipp Hohenbühel, ehrenamtlicher Verwaltungsrat und seit 1998 Präsident des Südtiroler Burgeninstitutes; Robert Gamper, seit 1975 vielseitig engagierter Pfarrer in Gries und seit wenigen Tagen im Ruhestand; Franz Hauser, in vielen Vereinen wie dem der Bauernjugend, dem AVS, der Heimatpflege, dem Weißen Kreuz aktiv, vor allem in der Jugendarbeit; Franz Tauber, Gründer und Präsident des Tourismusvereins Feldthurns und Initiator zahlreicher Aktivitäten zur Tourismusförderung wie die Eisacktaler Kost, Friedensrichter und aktives Mitglied in einer Vielzahl an Vereinen; Hansjörg Elsler, seit über 20 Jahre vor allem im Bereich Behinderung und Integration engagiert; Gervasio Giusti, seit 1966 Organisator der Kinder-Sommeraufenthalte der Associazione Nazionale Alpini, Gründungsmitglied der Vereinigung Centro Don Bosco in Leifers, in dem er seit vielen Jahre aktiv ist; Christine Holzer, von der Gründung 1986 bis 2018 Vorsitzende des Bildungsausschusses Schlanders, setzte maßgebliche Akzente in Kultur und Gesellschaftspolitik im Vinschgau und hielt Sprachunterricht für Migranten.
Drei von zwölf Lebensrettermedaillen an Südtiroler
Ehrenvoll auch die Geschichten der insgesamt zwölf Lebensretter, die heute mit der Lebensrettermedaille geehrt wurden. Dazu zählten drei Südtiroler, wovon nur zwei die Medaille entgegennahmen: Mutig und selbstlos war die neunjährige Alexandra Engl aus Kematen in Taufers, die 2016 ihren vierjährigen Bruder aus dem brennenden Haus ihres Großvaters rettete. Ines Demetz hatte vor etwa einem Jahr eine Gruppe von Menschen bemerkt, die um eine nicht mehr atmende Person ratlos herumstanden. Als einzige unternahm sie die nötigen Widerbelebungsmaßnahmen und trug wesentlich zur Rettung der Person bei, obwohl sie hochschwanger war. Matteo Valorzi, der leider nicht erschien, kletterte im Alter von nur sechs Jahren nach einem schweren Autounfall in Karneid aus dem Fenster des Unfallwagens und holte Hilfe für seine Mutter.
Südtirols Landeshauptmann bedankte sich in seiner Festrede bei den Geehrten ebenso wie bei allen anderen engagierten Bürgern, die sich in den Dienst für den Nächsten stellen. Zigtausende, die sich für die Gesellschaft einsetzen, würden Südtirol entscheidend prägen und den Zusammenhalt fördern.
Auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter hob die außerordentliche Zivilcourage, den Mut und das Engagement der geehrten Tirolerinnen und Tiroler hervor. Mit ihren persönlichen Geschichten hätten sie auch an der Geschichte von Tirol mitgeschrieben. Ihr Handeln hätte einmal mehr gezeigt, dass Tirol ein Ort des Zusammenhaltes und der Gemeinschaft ist.
Im Anschluss an den Festakt fand ein Empfang im Schlossgarten statt, bei dem alle Ausgezeichneten gebührend gefeiert wurden.
Über die Auszeichnungen
Für ihren zumeist ehrenamtlichen Verdienst um Tirol und Südtirol werden jährlich bis zu 48 Persönlichkeiten aus den beiden Ländern mit dem “Verdienstkreuz” geehrt. Es ist neben dem Ring und dem Ehrenzeichen die dritthöchste Auszeichnung, die Tirol und Südtirol vergeben. Im jährlichen Rhythmus findet die Ehrung entweder in Innsbruck oder auf Schloss Tirol statt.
Die “Lebensrettungsmedaille” wird an Personen verliehen, die sich trotz großer Gefahr für ihr Leben oder ihre Gesundheit bei der Rettung eines Menschen besonders eingesetzt haben.