Von: mk
Berlin/Bozen – In der Nacht vom Samstag auf Sonntag ist in Berlin ein Südtiroler ermordet worden. Medienberichte zufolge wurde der 34-jährige Bozner Stefan Unterweger gegen 5.00 Uhr in der Früh sterbend im Park Friederichshain in Berlin aufgefunden.
Mehrere Passanten, die den offenbar schwer verletzten 34-Jährigen entdeckt hatten, schlugen sofort Alarm und verständigten die Rettungskräfte und die Polizei. Aber für den jungen Mann kam jede Hilfe zu spät. Obwohl ein zufällig anwesender Arzt versucht hatte, ihm zu helfen, erlag der 34-Jährige noch am Tatort seinen schweren Stichverletzungen, die ihm vermutlich in der Nacht – wahrscheinlich bei einem Raubüberfall – zugefügt worden waren.
Laut deutschen Medienberichten ergab eine Obduktion am Montag, dass der Mann erstochen worden war. Unter anderem hat das Opfer auch Stiche in der Lunge davongetragen.
Im Fall ermittelt die Mordkommission von Berlin, die von einem Raubmord oder von einer Bluttat im Homosexuellenmilieu ausgeht. Es wurde um Hinweise aus der Bevölkerung gebeten. Vernommen wurden unter anderem auch Taxifahrer, da der Mörder mit einem Taxi das Weite gesucht haben könnte.
Der oder die Täter könnten von überall her gekommen sein, da es viele Trampelpfade im Park gibt. Rund einen Kilometer entfernt liegt die WG, in der Unterweger seit zwei Jahren zusammen mit seinem 39-jährigen Lebensgefährten Mathias, der ebenfalls Informatiker ist, lebte.
Im Interview mit der Berliner Zeitung B.Z. erklärt Mathias, dass Unterweger und er gemeinsam noch ESC geschaut hätten. Er wollte dann noch mal frische Luft schnappen, um den Block gehen“, sagt Matthias. Das sei gegen 2.00 Uhr gewesen. Gegen 4.00 Uhr sei Mathias allein schlafen gegangen, ohne sich dabei etwas zu denken, da sein Freund öfters mal ausgedehnte Spaziergänge gemacht habe.
Als Unterweger gegen 7.00 Uhr immer noch nicht zurück gewesen sei, habe er sich Sorgen gemacht, erklärt Matthias. „Ich habe versucht, ihn anzurufen, habe ihm geschrieben. Er antwortete nicht“, betont Mathias laut B.Z.
Schließlich sei er mit dem Fahrrad losgefahren, um seinen Freund zu suchen. Gegen 7.30 Uhr habe er die Polizisten im Park gesehen, die ihn dann auch vernahmen.
„Ich bin in Trauer. Es ist die Frage, ob man überhaupt einen Täter findet, um die Zeit laufen da kaum Leute rum“, erklärt Mathias gegenüber B.Z.
Das Tagblatt Dolomiten sprach mit Ilona Unterweger, der Schwester des Getöteten. „Ich kann mir vorstellen, dass es sich um einen Raubüberfall handelt. Oder jemand hat Streit gesucht“, erklärt die Schwester im Interview. Er sei zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen, glaubt die Schwester.
Medienberichten zufolge erklärte sie, ihr Bruder sei offen und interessiert gewesen, er habe Bücher gelesen, aber auch die Bewegung sei ihm wichtig gewesen. „Er war ein junger Mann wie viele andere“, erklärte sie in einem Radiointerview. Als sie ihn zuletzt gehört habe, sei es ihrem Bruder gut gegangen.