Von: luk
Bozen – Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen zum Unfalltod von Werner Casal abgeschlossen. Ein manipulierter Sicherheitsschalter soll die eigentliche Ursache für den schlimmen Arbeitsunfall im Obstmagazin der EOFRUT in Tramin verursacht haben.
Medienberichten zufolge werden zwei Verantwortliche der Obstgenossenschaft der fahrlässigen Tötung und des Verstoßes gegen die Arbeitssicherheit verdächtigt. Die Firma Aweta hat die Apfelsortieranlage installiert und kontrolliert. Auch sie war in die Ermittlungen involviert.
Das tragische Unglück hat sich bekanntlich am 11. Februar dieses Jahres zugetragen. Der 56-Jährige Werner Casal, der Leiter der Sortieranlage, ist in den Raum, in dem Zubringerwagen automatisiert 300 Kilo schwere Obstkisten befördern gegangen – vermutlich um Wartungsarbeiten durchzuführen.
Dabei wurde er allerdings von einem der Wagen erfasst und gegen einen Elektromotor gedrückt. Für Werner Casal kam jede Hilfe zu spät.
Doch wie sich nun herausgestellt hat, hätte all das gar nicht passieren dürfen: Beim Öffnen der Zugangtür hätten nämlich alle Maschinen umgehend anhalten müssen. Ein Sicherheitsschalter in Türnähe hätte dafür sorgen müssen.
Laut den Ermittlungen, die von Staatsanwalt Markus Mayr koordiniert worden sind, war dieser Schalter aber nicht ordnungsgemäß in Funktion. Es wird angenommen, dass sogar Casal selbst dafür gesorgt habe, weil nach jeder Abschaltung die Anlaufzeit entsprechend lang dauerte. Der Türmechanismus sei daher absichtlich umgangen worden, so die Ermittler.
Mehr noch: Es wird vermutet, dass der Obmann der Genossenschaft, Karl Ungerer, sowie der Geschäftsführer Walter Thaler Bescheid gewusst hätten.
Ungerer weist diesen Verdacht über seinen Rechtsanwalt jedoch zurück. Der Obmann müsse nicht täglich alle Maschinen kontrollieren. Die Sicherheitskontrollen oblägen der Firma Aweta.