Von: mk
Bruneck – In Bruneck hat sich in der Nacht auf Mittwoch ein Mord ereignet. Wie Alto Adige online berichtet, wurde ein Mann in seinem Appartement in der Altstadt erstochen. Der Name des Opfers lautet Maxim Zanella. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge war der Mann 30 Jahre alt und in Bruneck ansässig, stammte aber ursprünglich aus Russland.
Bei dem Täter soll es sich um einen 21-jährigen Arbeiter Oskar Kozlowski aus Polen handeln. Der Mann hat offenbar ein Geständnis abgelegt.
Er war bei dem Handgemenge verletzt worden und hatte sich darauf zur Notaufnahme im Brunecker Krankenhaus begeben. Als die Ärzte und Pfleger nachhakten, gab der 21-Jährige schließlich zu, dass es zu einem Streit und anschließend zu dem Mord gekommen war. Zugestochen hatte der Pole mit einem Messer.
Sowohl den Sanitätern als auch den Ordnungshütern gegenüber erklärte der Mann, dass er die Tatwaffe in die Rienz geworfen habe.
Der Streit soll sich um Drogen gedreht haben. Sowohl Zanella als auch der mutmaßliche Täter waren den Ordnungshütern als Konsumenten von Rauschmitteln bekannt. Den Carabinieri zufolge ist das Motiv allerdings noch nicht völlig geklärt.
Auch okkulte Riten könnten laut Ansa mit der Tat in Zusammenhang stehen. Im Appartement wurden Schädel und Skelette aus Plastik gefunden. Der zuständige Staatsanwalt hat einen Lokalaugenschein durchgeführt.
Unterdessen lief die Suche nach der Tatwaffe.
Italienischen Medienberichten zufolge arbeitete Maxim Zanella als Bademeister in Bruneck. Seine Eltern hatten am Abend zuvor gegen 22.00 Uhr noch mit ihm telefoniert. Nichts schien auf etwas Ungewöhnliches hinzudeuten. Dass ihr Sohn in der Vergangenheit mit Drogen in Kontakt geraten sei, bestätigten die Eltern nicht. Vielmehr redeten sie von Jugendsünden. So soll er sich einmal in trunkenem Zustand mit den Carabinieri angelegt und sie beschimpft haben.
Vom Tod ihres Sohnes hätten sie am Vormittag von anderen erfahren. Die Eltern kritisieren, dass sie nicht von den Behörden über die Tat informiert worden seien. Als sie darauf bei den Carabinieri anriefen, hätten sie ebenfalls keine Auskünfte erhalten – mit der Begründung, dass eine Untersuchung im Gange sei.
Schließlich seien sie selbst von Bozen nach Bruneck gefahren.