Von: luk
Ratschings – Bei einem Lawinenabgang nahe der Gemeinde Ratschings in Südtirol ist am Mittwoch A. S. (21) aus Deutschland ums Leben gekommen. Der Urlauber war mit einem weiteren Mann (S. C.) und einer Frau (K. F., 23) aus Deutschland unterwegs gewesen. Die beiden letzteren wurden ebenfalls von den Schneemassen erfasst und nach der Bergung mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Spital geflogen.
Die 23-jährige Deutsche befand sich noch am Donnerstag in kritischem Zustand. Sie wurde auf der Intensivstation im Bozner Krankenhaus an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. S. C. ist mittlerweile außer Lebensgefahr.
Die vier Skitourengeher aus Deutschland brachen von Flading in Innerratschings zu einer Tour auf. Ihr Ziel war das Glaitner Hochjoch, 2.389 Meter hoch. Während ein Mitglied der Gruppe umkehrte und auf der Inneren Wumblsalm wartete, setzten die anderen drei die Tour fort. Als sie nicht zurückkehrten, wurde eine Suche der Einsatzkräfte gestartet, bei der eine Lawine entdeckt wurde.
Die Signale der Lawinensuchgeräte wurden auf einer Höhe von 2.100 Metern unterhalb des Glaitner Hochjochs empfangen. Die Bergung gestaltete sich schwierig, aber dank des Einsatzes von Rettungsteams der Bergrettung und drei Notarzthubschraubern konnten die Verschütteten unter meterhohem Schnee gefunden werden.
Gegen 17.45 Uhr wurden zwei Verunfallte geborgen, kurz nach 18.00 Uhr wurde die junge Frau ausgegraben. Die Überlebenden – sie sollen zwischen 23 und 24 Jahren alt sein – wurden nach der Reanimation auf der Intensivstation im Bozner Krankenhaus behandelt. Während der junge Mann mittlerweile außer Lebensgefahr ist, steht es um die 23-Jährige schlechter. Sie wurde an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Beide waren stark unterkühlt.
Der dritte Tourengeher – er stammt laut ersten Informationen aus Karlsruhe, lebt aber in München – konnte trotz Reanimationsversuchen nicht gerettet werden.
Die Notfallseelsorge kümmerte sich um das verbleibende Gruppenmitglied. Die Lawinengefahr in Ratschings wurde am Mittwoch als erheblich eingestuft. In den Südtiroler Bergen hatte es in den vergangenen Tagen teils heftig geschneit. An den Rettungsarbeiten waren etwa 30 Helfer beteiligt.
Im Einsatz waren die Bergrettungen des AVS Ridnaun-Ratschings, Sterzing und Gossensas sowie die Bergrettung des CAI Sterzing, die Freiwillige Feuerwehr Innerratschings, die Notarzthubschrauber Pelikan 1 und Pelikan 2 sowie jener des Aiut Alpin Dolomites. Auch die Bergrettung der Finanzwache, die Staatspolizei, die Carabinieri und die Notfallseelsorge waren vor Ort.