Von: mk
Bozen – Vor Vorverhandlungsrichterin Elsa Vesco ist am Donnerstag die Debatte im Rahmen eines verkürzten Verfahrens zum tödlichen Rodelunfall am Rittner Horn eröffnet worden. Auf der Anklagebank sitzt Sigfried Wolfsgruber, Präsident des Verwaltungsrates der Liftgesellschaft im Skigebiet. Ihm wird fahrlässige Tötung vorgeworfen.
Wie berichtet, ist am 4. Jänner 2019 das achtjährige Mädchen Emily Formisano aus Reggio Emilia bei dem Rodelnfall ums Leben gekommen. Ihre Mutter Renata Dyakowska erlag rund 40 Tag später in einer Klinik in Modena den schweren Verletzungen.
Die 38-Jährige war gemeinsam mit ihrer Tochter eine steile Skipiste hinunter gerodelt, obwohl Schilder mit Piktogrammen auf das Rodelverbot hingewiesen hatten. Die beiden sind mit dem Schlitten gegen einen Baum am Rand der Piste geprallt.
Die Staatsanwaltschaft verlangt für Wolfsgruber eine viermonatige Haftstrafe auf Bewährung. Dass keine Schutzbarriere am Rand der Piste angebracht wurde, wird ihm nicht angelastet, zumal es sich um kein atypisches Hindernis handelt.
Die Staatsanwaltschaft beanstandet allerdings das vermeintliche Fehlen von Hinweisschildern. Zwar waren auf der Piste mehrere Schilder mit Piktogrammen vorhanden, die das Rodelverbot symbolisch darstellten. Im Text war auf das Rodelverbot allerdings nur in deutscher Sprache hingewiesen worden.
Die Verteidigung von Wolfsgruber plädiert auf Freispruch, schreibt die Nachrichtenagentur Ansa. Ein Urteil wird am 20. Juli erwartet.