Von: mk
Santo Stefano di Cadore/Bozen – Die 31-jährige Deutsche Angelika Hutter, die in Santo Stefano di Cadore im Belluno am Donnerstagnachmittag mit ihrem Auto eine Familie gerammt und drei Menschen getötet hat, ist in Bozen nur wenige Wochen zuvor angezeigt worden. Offenbar befand sich die Frau im Besitz waffenähnlicher Gegenstände, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.
Die Frau, die aus Deggendorf in Bayern stammt, wurde am Donnerstag nach dem Unfall festgenommen und in U-Haft überstellt. Beim Verhör vor den Carabinieri soll sie keine Anzeichen von Reue gezeigt haben.
Ihre Aussage wurde mithilfe einer Übersetzerin aufgenommen. Demnach hat die Frau erklärt, sie befinde sich in Italien, um eine „Tour zu machen“.
Die 31-Jährige muss sich wegen mehrfacher Tötung im Straßenverkehr verantworten. Sie soll mit ihrem Auto mitten im Zentrum mit hoher Geschwindigkeit gefahren sein. Die 65-jährige Großmutter Mariagrazia Zuin, der Vater Marco Antonello (48) und sein zwei Jahre alter Sohn Mattia starben bei der Kollision.
Wie deutsche Medien berichten, kam die Mutter mit leichten Verletzungen davon. Der Großvater, der sich zum Zeitpunkt des Aufpralls offenbar etwas weiter hinten befunden hatte, erlitt einen Schock und musste deshalb ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Nachrichtenagentur Ansa schreibt, dass der Wagen die Menschen auf einem Bürgersteig neben der Straße angefahren hat. Die Betroffenen wurden rund 30 Meter durch die Luft geschleudert.
Deutschen Medienberichten zufolge überprüfen Experten der Polizei, ob die Frau möglicherweise durch ihr Handy abgelenkt war und so die Kontrolle über das Auto verlor. Auf Fotos vom Unfallort war zu sehen, dass das Auto heftig demoliert worden war.
Augenzeugen zufolge wirkte die 31-Jährige wie eine Figur am Rande der Gesellschaft ohne feste Unterkunft, die es nur mit Mühe schafft, über die Runden zu kommen. Ein toxikologischer Befund soll klären, ob die Frau vor dem Unfall Alkohol oder Drogen konsumiert hat.