Von: mk
Antholz – Am 10. April 2019 ist der 25-jährige Jacopo Silvestri aus Antholz bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn zwischen Bologna und Florenz ums Leben gekommen. Ein Jahr nach der Unfalltragödie sucht der Vater des Verunglückten noch immer nach Antworten. Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet, hat sich der Mann einen Anwalt genommen, damit im Rahmen eines Prozesses die Wahrheit ans Licht kommt.
Jacopo Silvestri, der in der Provinz Rom geboren war, befand sich auf dem Weg nach Florenz, um von dort nach Rom zu gelangen, als es zu dem Unfall kam. In Antholz lebte er mit seiner Mutter, die in Innichen ein Geschäft betreibt, während Vater Luigi in Rom Inhaber einer Werkstatt ist. Das Auto, mit dem der 25-Jährige unterwegs war, wurde bei dem Unfall völlig zerstört.
Während der junge Mann den Zusammenstoß mit einem Lkw nicht überlebt hat, blieb sein Hund Marley, der sich ebenfalls im Wagen befand, wie durch ein Wunder unverletzt.
Der Verkehrsunfall ereignete sich kurz nach 8.00 Uhr am Morgen vor einem langen Tunnel. Kurz zuvor hatte sich bereits ein erster Unfall ereignet, weshalb der Lkw, gegen den der 25-Jährige aufgeprallt war, stillstand. Der junge Mann verstarb noch an der Unfallstelle, die Einsatzkräfte konnten lediglich den Leichnam aus den Trümmern des Fahrzeugs bergen.
In einem sehr persönlichen Brief an ein seinen verstorbenen Sohn stellt sich der Vater des jungen Mannes mehrere Fragen, die ihn seit dem Unfall nicht mehr losgelassen haben. Demnach konnte festgestellt werden, dass der Sohn in seinem Pkw mit einer Geschwindigkeit 95 Stundenkilometern unterwegs war. Der Vater kannte seinen Sohn als vorsichtigen Fahrer. Dass er – etwa durch das Handy – abgelenkt war, schließt der Vater aus. Allerdings versteht er nicht, warum sein Sohn nicht das Tempo gedrosselt und erst im letzten Moment abgebremst hat – zumal es auf einer Autobahn üblich ist, die Fahrer auf einen vorhergehenden Unfall durch Signale oder durch Beschilderung aufmerksam zu machen.
Der Vater schließt nicht aus, dass der 25-Jährige möglicherweise einen Anfall an Übelkeit erlitten hat. Leider hat die Familie kurz nach dem Unfall in ihrer Trauer nicht darauf bestanden, dass eine Autopsie durchgeführt wird. Allerdings stellt sich der Vater auch die Frage, ob es durch entsprechende Sicherheitsmaßnahmen möglich gewesen wäre, zu verhindern, dass der Pkw seines Sohnes unter den Lkw schlitterte.
Der Vater bekräftigt in dem Brief, dass er sein Vertrauen in die Ermittler und in die Justiz setzt. Jacopo Silvestri, der erst ein Jahr zuvor sein Studium abgeschlossen hatte, interessierte sich für Sprachen und wollte Übersetzer werden.