Von: luk
Seiser Alm – In Südtirol hat es erneut eine Protestaktion gegen den Massentourismus gegeben, die zeigt, dass der Unmut in der Bevölkerung weiter wächst. Immer mehr Einheimische fühlen sich von den Folgen des zunehmenden Besucherandrangs belastet – sei es durch überfüllte Orte, steigende Lebenshaltungskosten oder den Verlust an Ruhe und Lebensqualität.
“Too much”
Die Protestaktion fand in der Nacht auf Dienstag auf der Trasse der Umlaufbahn auf die Seiser Alm statt. Unbekannte hinterließen mehrfach die Protestbotschaft “Too much” und meinten damit den Massentourismus.
Mit roter Farbe schrieben sie mehrere Schriftzüge in großen Buchstaben in den Schnee. Für Skifahrer und Besucher, die mit der Seilbahn auf das Hochplateau fahren wollten, waren die Schriftzüge gut sichtbar.
Nicht die erste Aktion
Es ist nicht die erste Aktion dieser Art in Südtirol. Bereits im Sommer hatten Aktivisten an der Bergstation der Rittner Seilbahn eine provisorische „Priority“-Spur auf den Asphalt gesprüht, um auf die langen Wartezeiten für Einheimische und Pendler hinzuweisen. Damals führte die hohe Zahl an Touristen regelmäßig zu Engpässen. Inzwischen wurde eine offizielle Vorrangspur für Einheimische eingerichtet.
Auch in der Vergangenheit kam es immer wieder zu Protestaktionen gegen den “Overtourism”. Auf Wanderwegen tauchten Schriftzüge wie „Tourists go home“ auf, während im vergangenen Sommer an zahlreichen touristischen Hotspots Aufkleber mit der Aufschrift „Assistenza clienti dell’Alto Adige“ in vier Sprachen angebracht wurden – etwa an Schildern, Bänken und Aussichtspunkten.
Die Diskussion um die Auswirkungen des Massentourismus in Südtirol reißt also nicht ab. Während die Branche den wirtschaftlichen Nutzen betont, wächst bei vielen Einheimischen die Sorge um überfüllte Orte, steigende Preise und den Verlust der Lebensqualität.
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