Von: luk
Leifers – Drogenhändler kennen bekanntlich keinen Skrupel und sind nur an der Steigerung ihres Profits interessiert. Dazu mischen sie allerlei Fremdstoffe in die Suchtmittel. Wie die Carabinieri des Analyselabors in Leifers im Gespräch mit der Zeitung Alto Adige erklären, finden sich in Haschisch etwa Kot oder Beton, in Marihuana Glaspartikel und in Kokain Milchpulver. Chemischen Drogen werden ebenfalls nicht nur die “erwünschten” Wirkstoffe beigemengt.
Das Ziel der Drogenproduzenten und -händler sei es generell, die Konsumenten zu stärkeren Drogen zu verleiten und abhängig zu machen. Die Streckmittel dienen meist dazu, mehr Gewicht zu verrechnen und damit mehr Geld zu machen.
Oberstabsfeldwebel Luciano Osler, Leiter des Drogen-Analyselabors der Carabinieri in Leifers, erläutert zudem, dass Jugendliche aktuell immer früher in Kontakt mit Suchtmitteln kommen – oft schon im Mittelschulalter. Daher sei seine Abteilung auch oft zwischen den Schulbänken unterwegs, um Aufklärungsarbeit zu betreiben. “Wir erklären den Schülern, wie Drogen hergestellt werden, was alles beigemengt wird und dass die Hygiene dabei oft auf der Strecke bleibt.” So werden Drogendosen von Dealern oft in deren Unterhose oder unter der Achsel versteckt – wenig appetitlich.
“Wir wollen den Jugendlichen ein umfassendes Bild geben, damit sie von selbst darauf kommen, wie gefährlich der Konsum illegaler Drogen ist, die oftmals noch als ‘leichte Drogen’ bezeichnet werden.” Ein Joint sei heute nicht mehr mit dem Cannabis der 70er-Jahre zu vergleichen, so Osler. Damals waren nur drei Prozent THC enthalten, heute sind mindestens 15 Prozent bis 40 Prozent des Wirkstoffs im Marihuana zu finden.
Im Drogen-Analyselabors der Carabinieri in Leifers werden sämtliche in der Region beschlagnahmten Drogen analysiert. Dabei gab es in den vergangenen drei Jahren eine Zunahme der beschlagnahmten Mengen – gerade in Südtirol.
Besorgt sind die Carabinieri aber auch wegen der Zunahme des Konsums synthetischer Drogen. Diese Art von Drogen werden in irgendwelchen Küchen von Menschen zusammengebraut, die keine Ahnung von Chemie haben. “Bei gesundheitlichen Problemen könne es sogar passieren, dass die falsche Therapie gewählt wird, weil man nicht die Substanz identifizieren kann, die eingenommen wurde”, so Osler.