Arbeitsunfall im Sarntal

Trauer um Peter Nussbaumer [23] nach tödlichem Steinschlag

Freitag, 14. März 2025 | 09:21 Uhr
Update

Von: mk

Sarntal – Wie berichtet, hat sich auf einer Forststraße im Sarntal am Donnerstagvormittag gegen 11.00 Uhr ein tragisches Unglück ereignet. Der 23-jährigen Holzarbeiter Peter Nussbauer aus Pens ist durch einen Steinschlag ums Leben gekommen.

Der junge Mann starb demnach während seiner Arbeit. Ein massiver Felsbrocken hat ihn getroffen und fügte ihm schwere Verletzungen zu, die unmittelbar zu seinem Tod geführt haben.

Im Einsatz standen der Notarzthubschrauber Pelikan 1, die Bergrettung, die Finanzpolizei, die Carabinieri und die Notfallseelsorge. Doch die Rettungskräfte, die von Arbeitskollegen und Bekannten verständigt worden waren, konnten nichts mehr für den 23-Jährigen tun.

Der Vorfall hat sich in einem Sarner Seitental im sogenannten Gebiet „Tanzbach“ bei Windlahn oberhalb der Fraktion Bundschen zugetragen.

In Pens ist die Trauer über den Verlust groß – vor allem, da es im Verwandtenkreis in der Vergangenheit bereits zu weiteren Todesfällen gekommen war: Im Jahr 2023 verunglückten zuerst Florian und dann Jakob Nussbaumer ebenfalls im jungen Alter tödlich, zwei Cousins ersten bzw. zweiten Grades von Peter Nussbauer. Wie die Zeitung Alto Adige schreibt, waren beide in Verkehrsunfällen verwickelt, die sich im Abstand von nur einem Monat ereignet hatten.

Florian Nussbaumer, starb in der Nacht vom 16. auf den 17. September 2023 auf der Staatsstraße in Richtung Sarnthein. Er war im selben Alter wie Peter. In seinem Fall gestalteten sich die Unfallerhebungen als komplex, wobei die Carabinieri erst nach Wochen zu einem Ergebnis kamen. Zuerst war man von einem Sturz ohne die Beteiligung Dritter ausgegangen. Wie sich später herausstellte, war der junge Mann jedoch von einem Motocross-Motorrad überfahren worden. Einen Monat danach erlag auch Jakob Nussbaumer, Florians Cousin, im Alter von nur 19 Jahren seinen Verletzungen nach einem Unfall.

Christian Reichsigl, dem Bürgermeister von Sarnthein, fällt es nicht leicht, die richtigen Worte zu finden: „Drei junge Männer voller Leben, die mit Leidenschaft arbeiteten und die Musik liebten – Pens ist ein kleines Dorf, wo jeder jeden kennt. Für eine so enge Gemeinschaft sind solch dramatischen Ereignisse schwierig zu bewältigen.“ Peter Nussbaumer lebte am Hof der Familie und kümmerte sich dort unter anderem um das Vieh.

Besonders bei Waldarbeiten und im landwirtschaftlichen Bereich ist die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle in Südtirol hoch. Der 23-Jährige befand sich zum Zeitpunkte des Geschehens in unwegsamem Gelände unter einer Porphyrwand. Der Boden und das Erdmaterial waren durch den Regen in den vergangenen Tagen aufgeweicht.

Der enorme Felsblock hat sich plötzlich gelöst, sodass dem 23-Jährigen keine Zeit mehr blieb, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Der Notarzt versuchte noch, den jungen Mann wieder zu beleben. Doch sämtliche Bemühungen waren vergebens. Er konnte nur noch seinen Tod feststellen.

Die Bergung des Leichnams gestaltete sich für die Sarner Bergretter als schwierig. Der Boden im Gelände war feucht vom Regen. Außerdem bestand die Gefahr, dass es erneut zu Steinschlägen kommt.

Die Carabinieri nahmen die Unfallerhebungen vor, während sich die Vertreter der Notfallseelsorge um die anderen Arbeiter im Wald kümmerten, die die Tragödie machtlos miterleben mussten.

Bezirk: Salten/Schlern

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