Von: mk
Bozen/Treviso – Die Finanzpolizei hat die Ermittlungen gegen eine mutmaßliche kriminelle Bande abgeschlossen, die sich dem Verkauf von Gebrauchtwagen verschrieben hat. Auch Südtiroler sollen nichtsahnende Kunden der Organisation gewesen sein.
Die Untersuchung wird von der Staatsanwaltschaft von Treviso geleitet. Die Vorwürfe lauten auf Betrug zulasten des Staates und auf mittelbare Urkundenfälschung.
Gegen sieben Personen wird ermittelt. Sechs davon stehen bereits seit November 2020 unter Hausarrest. 500.000 Euro wurden bereits präventiv beschlagnahmt. Der Umsatz, den die Bande erwirtschaftet hat, wird auf 8,5 Millionen Euro geschätzt, wobei 1,5 Millionen Euro an Mehrwertsteuer hinterzogen worden sein sollen.
Drei Vertragshändler aus Treviso verkauften die Autos zu attraktiven Preisen. Neben Südtirolern zählten in erster Linie Personen aus Treviso, Venezia, Vicenza, Padua, Belluno, Pordenone, Udine, Latina, Palermo und Catanzaro zu den Kunden.
Mittels gefälschter Dokumente täuschten die mutmaßlichen Betrüger vor, dass die Mehrwertsteuer bereits im Ausland – in Frankreich, Deutschland, Spanien oder Belgien – bezahlt worden sei. Auf diese Weise erhielten die Fahrzeuge die Zulassung.
Den Ermittlern zufolge soll den Tätern eine Autoagentur aus Treviso bei Erlangung der Zulassungsbescheinigung für die Fahrzeuge geholfen haben – im Wissen, dass im Ausland keine Mehrwertsteuer bezahlt worden ist.
Den sieben Personen – zwei Italienern, vier Rumänen und einem Albaner – wurde in den vergangenen Tagen der Bescheid über den Abschluss der Ermittlungen zugestellt.