Messungen des Landesamtes für Hydrologie

Überdurchschnittlich viel Schnee auf Südtirols Gletschern

Mittwoch, 15. Mai 2024 | 09:51 Uhr

Von: mk

Bozen – Jährlich im Mai erfasst das Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz bei Gletscherbegehungen die Winterakkumulation auf Südtirols Gletschern. Der Langenferner im Martelltal, der Übeltalferner im Ridnauntal und der Rieserferner im Reintal bilden in Südtirol das glaziologische Langzeitüberwachungsnetz und sind repräsentativ für die Klimatologie der verschiedenen Bereiche.

Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen/Roberto Dinale

“Jahr für Jahr nimmt die Agentur für Bevölkerungsschutz mit Unterstützung der Landesabteilung Forstwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Glaziologischen Komitee diese wichtigen Erhebungen vor”, erläutert der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger. Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher unterstreicht die Bedeutung der Massenbilanz der Gletscher: “Gletscher sind gleichsam ein Spiegel des Klimasystems. In den kommenden Jahrzehnten wird die Mehrheit der Gletscher weltweit stark abschmelzen. Damit geht ein wichtiges Element im Wasserkreislauf verloren, da die Eismassen im Hochgebirge als Wasserspeicher von grundlegender Bedeutung sind.”

LPA/Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen/Roberto Dinale

“In den vergangenen zwei Wochen haben wir auf Südtiroler Gletschern die Messungen vorgenommen”, berichtet der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen Roberto Dinale, “die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die durchschnittlichen Schneemengen sowohl auf Gletschern am Alpenhauptkamm als auch im Ortlergebiet 20 bis 40 Prozent über der Norm liegen”. Der größte Überschuss im Vergleich zu den langjährigen Durchschnittswerten ist im Süd-Westen Südtirols zu verzeichnen. Der Schnee war im Allgemeinen sehr kompakt und aufgrund der starken Windaktivität während des Winters ungleichmäßig auf der Gletscheroberfläche verteilt. Die gemessenen mittleren Höhen zwischen 3,5 und 4 Metern und die Dichten in der Größenordnung von 400 Kilogramm pro Kubikmeter und darüber entsprechen einer Neuschneesumme von etwa 15 Metern.

Keine Negativrekorde wie in den vergangenen zwei Jahren

“Sehr wahrscheinlich wird auch dieses Jahr die Schutzdecke nicht reichen, um zu Sommerende ein Plus in den Massenbilanzen zu verzeichnen, da die Sommertemperaturen in diesen Jahren einfach zu hoch sind und es zu selten Sommerschneefälle im Gebirge gibt”, unterstreicht Amtsdirektor Dinale: “Dennoch wird es heuer auch nicht Negativrekorde wie in den beiden Vorjahren 2023 und noch mehr 2022 geben.”

Im langjährigen Vergleich wird die diesjährige Akkumulation etwa an dritter bis vierter Stelle der vergangenen 20 Jahre stehen, beim Langenferner wahrscheinlich an zweiter Stelle hinter dem Winter 2013/14. Die erhobenen Daten werden auch durch die Modellierung der Schneeakkumulation und der Schmelzvorgänge bestätigt, die Bestandteil des hydrologischen Simulationsmodells des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen sind: Daraus resultiert ein starkes Gefälle der im Gebirge vorhandenen Restschneemenge, diese liegt unterhalb von 1800 Höhenmetern bei Null und ist oberhalb von 2500 Metern noch beachtlich. Damit liegt der gemittelte Wert im grünen Bereich und gewährleistet in den kommenden zwei Monaten eine reichliche Durchflussmenge in Südtirols Wasserläufen.

Die winterliche Schneedecke schützt und bewahrt das Eis vor dem Schmelzen während der Sommersaison. Je geringer die Schneedecke, desto schneller wird zuerst der Winterschnee und in weiterer Folge das darunter liegende Eis erodiert, was zu einem erheblichen Massenverlust des Gletschers führt.

Einen Blick durch Webcams auf die Gletscher ermöglichen die folgenden Links:
www.foto-webcam.eu/
www.foto-webcam.eu/webcam/weissbrunnferner/
www.foto-webcam.eu/webcam/langenferner/
www.foto-webcam.eu/webcam/trafoi/
www.foto-webcam.eu/webcam/becherhaus/
www.foto-webcam.eu/webcam/rieserferner/

Bezirk: Bozen

Kommentare

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28 Kommentare auf "Überdurchschnittlich viel Schnee auf Südtirols Gletschern"


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user6
user6
Superredner
1 Monat 23 Tage

schuld ist die klimaerwärmung oder mein SUV

Stolzz
Stolzz
Tratscher
1 Monat 23 Tage

Es gibt noch immer Menschen, die an der wissenschaftlich eindeutig erwiesenen Klimaerwärmung, verursacht durch den hohen Ausstoß von Treibhausgasen zweifeln. Die selben Menschen glauben wahrscheinlich noch immer, dass die Erde eine Scheibe ist, weil wenn ich von Bozen nach Auer schaue, ist alles flach!

Reca
Reca
Grünschnabel
1 Monat 22 Tage

Niemand isch schuld, es Wetter isch unvorhersehbar. Es konn ah im August heuer sau kolt sein, weil die Großwetterlage über Europa kolte Luft anführt.

Ober im Schnitt wearts ollaweil wärmer, ollaweil mear Hitzetage, mear Tropennächte und wianiger Frost-Tage.

Es konn ober ah in 100 Johr nou 10 Meter Schnee auf die Berge gebm, sel isch uanfoch Wetterbedingt, und huier wor a schneereicher Frühling und daher dei Messwerte…

Lana2791
Lana2791
Superredner
1 Monat 22 Tage

@Stolzz isch a

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 22 Tage

@Stolzz Eben und hunter den Bergen gibt es nichts! Da ist die Welt bei denen zu Ende!

@
@
Kinig
1 Monat 22 Tage
@user6 Eigentlich ist es müßig, Menschen wie dich, die in der Echokammer ihrer eigenen Meinung leben aus ihrer Blase zu holen und  zu versuchen, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Ich will es aber trotzdem probieren. Lokale wetterbedingte Ereignisse können nicht über den weltweiten festgestellten Klimawandel hinwegtäuschen. So kann es sein ,dass in der Arktis Sommertemperaturen herrschen ,während es anderswo auf Palmen schneit. Was zählt sind empirische Daten und die zeigen, dass die durchnittlichen Temperaturen  in den letzten Jahren unverhältnismäßig steil nach oben gegangen sind und dass die meisten Extremwetterereignisse ein Resultat davon sind. Die Ausrede,das gab es schon immer und… Weiterlesen »
mitoga
mitoga
Tratscher
1 Monat 22 Tage

schuld ist das Internet und dein smartphone, dass wir uns solch weiser Worte ergötzen dürfen

Suedtirolfan
Suedtirolfan
Universalgelehrter
1 Monat 22 Tage

@@
Sehr gut geschrieben – wiederspiegelt
genau auch meine Meinung. Danke
Dafür. 👍⚜️

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
1 Monat 22 Tage

……oder die Starts und Landungen am Bozner Gostnerflughafen,den wir mit der Feuerwehr.
mitfinanzieren!

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
1 Monat 23 Tage

ols a geteifle mit der Klimaerwärmung….

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 23 Tage
Reca
Reca
Grünschnabel
1 Monat 22 Tage

Plouderer!
Es gib a trotz Erderwärmung Winter mit viel Schnea und ondre mit wianig Schnea.

Es weart global ollaweil wärmer und ah in Südtirol isch es iaz 1,5 Grad wärmer im Schnitt als nou onfong 1900.
Ob sell iaz schlimm isch woas i nit, ober es sein fakten des konn man nit leugnen.

N. G.
N. G.
Kinig
1 Monat 22 Tage

@Reca Vollkommen Recht, in manchen Gebieten sogar mehr Schnee.. Wie gesagt, nur die Dummen…

Staenkerer
1 Monat 23 Tage

gonz ehrlich: jedes der wintermonate hot in wärmerekort gewunnen, ständig wurde über niederschlogsmongel gschriebn und plötzlich de nochricht….
hoaßt für mi: man soll in tog nit vor den abend loben, oder besser gsog: in winter nit vorn frühjohr beurteiln!
vieleicht sollte man, wie im letztn toal des berichts gemocht, in bevostehenden sommer a nit vorn den bevorstehenden herbst beurteiln?

Doolin
Doolin
Kinig
1 Monat 22 Tage

…nix mitn giro übern Stilfser Joch…
🚴🚴‍♀️

nightrider
nightrider
Universalgelehrter
1 Monat 22 Tage

Es isch net es erst mal das sehr viel Schnee im Frühjahr liegen geblieben ist, aber der heiße Sommer hat dann alles weggebruzzelt. Schauen wir mal wie es sich entwickelt.

laager
laager
Tratscher
1 Monat 22 Tage

oder du konsch 2023 net von 2024 ausanonder holtn oder du muasch gonz klor zum orzt. nia hot es im heurign winter ghoasen, dss es a niederschlogsmongel gibt.
wärmerekord jo. knsch di eppa net erinnern af die 22°C mitte Januar in Schlonders? Sel wert eppa net normal sein. Und es wor net lei in schlonders aso, sondern in südtirol iberoll.

user6
user6
Superredner
1 Monat 22 Tage

@Doolin, und das ist gut so

Faktenchecker
1 Monat 22 Tage

Dolly Versteh ich nicht. Mit dem Mountain Bike von NG müste das doch locker gehen.

Eisenhauer
Eisenhauer
Tratscher
1 Monat 23 Tage

Sicher sind die Gletscher Wasserspeicher. Trinkwasser ist sehr wichtig und es sollte sparsam damit umgegangen werden. Mal schaun wie lange es dauert bis wir wieder aufgefordert werden Wasser zu sparen. Was man aber nur sehr selten hört ist, daß über 50% des Trinkwasser wegen der maroden Wasserleitungen verloren gehen. Dort könnte man auch mal ansetzten und nicht immer die Bürgen belehren….

Stryker
Stryker
Superredner
1 Monat 23 Tage

Des sein ols Hellseher….weil sie wissn iatz schun das der Summer zu worm werd und das es nia schneib in Sommer 2024.

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
1 Monat 22 Tage

@Stryker Man braucht kein Hellseher zu sein. Man braucht nur Tendenzen abschätzen.

Meine Glaskugel sagt, es wird global wieder ein überdurchschnittlich warmes Jahr und Stryker wird bei jeder kleinen Abkühlung vor seiner Tür den globalen Klimawandel leugnen.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1073559/umfrage/durchschnittliche-temperaturschwankungen-land-meer/

Schlaubi Schlumpf
Schlaubi Schlumpf
Grünschnabel
1 Monat 23 Tage

die Klimaerwärmung lässt grüßen 🙂

Lana77
Lana77
Universalgelehrter
1 Monat 22 Tage

😱 dear böse, böse Klimawandel !!

nok
nok
Superredner
1 Monat 22 Tage

Sehe die Geologen haben viel spaß bei ihren Wanderungen, wenn nicht auf Gletschern unterwegs sind. Sind sie in der Arktis oder Antarktis unterwegs und schmelzen Schnee + Eis bravo

lumbumba
lumbumba
Grünschnabel
1 Monat 22 Tage

die welt wird wohl überleben…..der mensch sicher nicht….millionen von jahren hat sich die welt verändert….und irgenwann wird die welt den zweibeinigen affen ohne haare auch wieder los….das ist gut so und dann wird die welt wieder wunderschön aber eben ohne das größte raubtier das sie jeh gesehen hat

Kennschinwehin
Kennschinwehin
Grünschnabel
1 Monat 21 Tage

Endlich oane/r wosses versteat. Danke, dir.

OH
OH
Universalgelehrter
1 Monat 21 Tage

Wo ist der Klimawandel ?

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