Von: luk
Bozen – Der Überfall auf das Optikergeschäft „Excelsior“ am Mittwoch in Bozen hat viele offene Fragen aufgeworfen.
Wie berichtet, konnte der Täter – es handelt sich um einen 26-jährigen Bozner – unmittelbar nach dem Überfall ausfindig gemacht werden. Die Beute von rund 280 Euro sowie die Waffe, die sich als Spielzeugpistole entpuppte, konnten sichergestellt werden.
Laut Tageszeitung Alto Adige, sagte er gestern vor dem Haftrichter Walter Pelino aus, dass er sich an nichts mehr erinnern könne. Er habe einen totalen Blackout, was die fraglichen Minuten angehe. Er könne sich seine Handlungen nur durch starke Entzugserscheinungen erklären.
Seine Aussagen müssen nun von der Staatsanwaltschaft geprüft werden. Laut den Angaben des jungen Mannes war er nämlich bis Februar drogenabhängig. Seitdem befinde er sich mit Unterstützung vom Dienst für Abhängigkeitserkrankungen auf Entzug. Als Ersatzmittel habe er Valium bekommen. Weil sein Arzt aber auf Urlaub war, sei er ohne Rezept geblieben. Vergeblich habe er in einer Apotheke und beim Weißen Kreuz versucht, sich das Mittel zu verschaffen. In der Folge verübte er den Überfall.
Geldnot dürfte als Motiv wegfallen, da der 26-Jährige aus einer Familie kommt, die hinter ihm steht und keine finanziellen Sorgen hat.
Vorerst bleibt der Mann im Gefängnis in Untersuchungshaft, er wird aber betreut und sobald die medizinischen Berichte vorliegen, ist eine Überstellung in eine entsprechende Einrichtung oder den Hausarrest möglich.