Caritas-Hilfe geht weiter im Kriegsgebiet und auch in Südtirol

Ukraine: Bevölkerung ist erschöpft vom Krieg

Mittwoch, 19. Februar 2025 | 11:42 Uhr

Von: mk

Bozen – Drei Jahre nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist die Bevölkerung völlig an ihren Grenzen: „Die Armut unter den Verbliebenen nimmt zu. Heute wenden sich auch jene an die Caritas, die durch die Bombardierungen keine schweren Verluste erlitten haben, um materielle Hilfe zu erhalten. Die Flüchtlinge, die wir in Südtirol betreuen, vor allem alleinerziehende Mütter mit Kindern, leiden unter der Unterbrechung ihres bisherigen Lebens und der Unsicherheit um ihre Zukunft, verursacht durch den Krieg”, erklärt Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer.

Die humanitäre Hilfe ist für große Teile der Bevölkerung unabdingbar geworden. Desalb unterstützt die Südtiroler Caritas weiterhin die Arbeit der Caritas Kolomyya im Westen des Landes. „Seit 2022 verteilt die Caritas Kolomyya Zehntausende Kits mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Kleidung an Binnenvertriebene und sorgt für Unterkünfte und Pflege vor allem für ältere und kranke Menschen. Es wurden 4 ‘Child-friendly-Spaces’ eröffnet, die täglich etwa 120 Kindern und Jugendlichen psychologische und soziale Unterstützung bieten. Zudem wurden 2 ‘Sozialküchen’ eingerichtet, in denen täglich etwa hundert Menschen eine warme Mahlzeit erhalten und auch für andere Bedürfnisse mit den Caritas-Freiwilligen in Kontakt treten können“, erklärt Sandra D’Onofrio, Leiterin des Caritas-Dienstes Internationale Zusammenarbeit, über den die Ukraine-Hilfe abgewickelt wird.

„Anfangs war die Spendenbereitschaft für die Ukraine sehr groß, inzwischen ist sie deutlich zurückgegangen. Doch der Bedarf an Hilfe bleibt groß. Heute wenden sich nicht nur die Vertriebenen an die Caritas, sondern auch die Bewohnerinnen und Bewohner von Gebieten, die von den bewaffneten Auseinandersetzungen verschont geblieben, aber durch den anhaltenden Krieg in Schwierigkeiten geraten sind“, schildert D’Onofrio die derzeitige Situation.

Auch in Südtirol kümmert sich die Caritas weiterhin um die Flüchtlinge. „Über unsere Essensausgabe Clara liefern wir, in Absprache mit dem Sozialdienst der Stadt Bozen, Abendessen und Frühstück an die in der Landeshauptstadt untergebrachten ukrainischen Flüchtlinge. Auch das Haus St. Georg in Sarns ist mit 51 Personen, vor allem alleinerziehenden Müttern mit Kindern, weiterhin voll belegt“, sagt Caritas-Direktorin Beatrix Mairhofer. „Heute erkennen wir bei unseren Gästen viel deutlicher die negativen Auswirkungen des Krieges“, erklärt Carmela Nevano, die Leiterin von Haus St. Georg. „Anfangs war die Unterstützung groß und die Bewohner hofften, bald in ihre Heimat zurückkehren zu können. Diese Hoffnung ist inzwischen geschwunden. Sie befinden sich in einem ‘Schwebezustand’ ohne klare Zukunftsperspektiven, was sie und ihre Kinder stark belastet.“

Diejenigen, die konnten, sind bereits in die Ukraine zurückgekehrt oder haben eine andere Unterkunft in Südtirol gefunden. Doch etwa 40 Prozent der Gäste im Haus St. Georg, die nach Ausbruch des Krieges ankamen, haben kaum Chancen, in ihre Heimat zurückzukehren. Für diese Menschen bleibt die Bewältigung der Kriegstraumata wichtig. Dies betrifft sowohl die Kinder, die sich sich schwer tun, sich an sportlichen und Freizeitaktivitäten zu beteiligen und für die auch der Schulbesuch eine große Herausforderung ist, als auch die erwachsenen Gäste, die depressive Zustände entwickeln, weil sie ihre Heimat vermissen und sich Sorgen um ihre Zukunft machen.“

Wer für die Ukraine-Hilfe der Caritas spenden möchte, kann dies unter dem Kennwort „Ukraine“ mittels Überweisung auf eines der folgenden Spendenkonten der Caritas tun:

Raiffeisen Landesbank: IBAN: IT42F0349311600000300200018

Südtiroler Sparkasse: IBAN: IT17X0604511601000000110801

Südtiroler Volksbank: IBAN: IT12R0585611601050571000032

Intesa Sanpaolo: IBAN: IT18B0306911619000006000065

Bezirk: Bozen

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