Von: APA/dpa
Trotz neuer Proteste von Tierschützern findet in Pamplona eine weitere Ausgabe der ebenso berühmten wie umstrittenen Stierläufe statt. Das insgesamt neuntägige Sanfermín-Fest wurde um 12.00 Uhr vor Tausenden begeisterten Menschen mit dem traditionellen “Chupinazo”, dem Abfeuern einer kleinen Rakete vom Rathausbalkon aus, eröffnet. Die erste Stierhatz findet in der nordspanischen Gemeinde am Sonntag statt.
Die sogenannten Sanfermines sind dem Stadtheiligen San Fermín gewidmet und werden in der 200.000-Einwohner-Stadt der Region Navarra bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts immer Anfang Juli gefeiert. Es gibt nicht nur Stierrennen und -kämpfe, sondern unter anderem auch zahlreiche Konzerte und Prozessionen sowie auch andere Veranstaltungen.
Die Stierhatz ist aber der Höhepunkt der Festivitäten: Zwischen dem 7. und dem 14. Juli werden in der Früh jeweils sechs zum Teil über 600 Kilogramm schwere Kampfbullen und auch mehrere Leitochsen von Hunderten Menschen für die Stierkämpfe am Abend durch enge Gassen in die Arena gejagt. Bei den Mutproben der vorwiegend jungen Läufer über die 875 Meter lange Strecke gibt es jedes Jahr mehrere Verletzte.
Am Freitag protestierten die Tierschutzorganisationen PETA und AnimaNaturalis in Pamplona gegen das wilde Spektakel, das sie als “mittelalterliche Grausamkeit” bezeichnen. Sie fordern ein Ende aller blutigen Stierkämpfe. Einige Demonstranten gingen am Pranger angekettet, trugen Hörner und hatten sich Gesichter und Hände mit roter Farbe bemalt. Diese soll das Blut der rund 20.000 Stiere symbolisieren, die jedes Jahr bei den verschiedenen Veranstaltungen mit jahrhundertelanger Tradition in Spanien getötet werden.
Der Unmut und die Proteste nehmen in der Tat seit Jahren zu. Auf der anderen Seite genießt die blutige Fiesta in der Region Navarra bei überzeugten Fans Hochkonjunktur. Im vergangenen Jahr wurden nach amtlichen Angaben insgesamt 1,5 Millionen Teilnehmer gezählt – ein Rekord. Dieses Jahr meldeten die Hotels schon Tage vor dem Fest eine durchschnittliche Auslastung von 90 Prozent, Ferienwohnungen waren zu normalen Preisen nicht mehr zu bekommen.
Die Besucher kommen aus den verschiedensten Regionen Spaniens und aus aller Welt, insbesondere aus den USA. Über Pamplona schrieb der US-Schriftsteller Ernest Hemingway in seinem ersten größeren Roman “Fiesta” (1926).
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14 Kommentare auf "Umstrittenes Sanfermín-Fest in Spanien eröffnet"
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“gegen etwas sein” lautet die heutige Devise.. Nur wer sich einen Stierkampf angesehen hat und das Gesamte betrachtet (z.B. wie die Stiere bis zum Kampf Leben), kann objektiv entscheiden, ob es Tierquälerei ist oder nicht. 20.000 Stiere, die ein freies Leben haben und im Kampf voller Adrenalin sterben, haben viel mehr Glück als Millionen anderer Tiere die in der Massentierhaltung leben oder einer Seuche zum Opfer fallen.
@meteora
Bin gegen der Haltung der Tiere zur Belustigung und als Nahrung. Aber die Scheinheiligkeit der Kommentatoren die diese Tierquälerei kritisieren und gleichzeitig ein Stücke Kuh oder Kalbfleisch essen sind unter aller S..
Es ist Tierquälerei .Wer Sich so etwas auch noch anschaut ist in m Augen pervers .
meterora Alles klar wo Du Adrenalin holst.Pfui…..
@Trixie77
Bei artgerechter Haltung,ein schönes Tierleben und dann einen kurzen,
stress -und schmerzfreien Tod….habe ich keine Probleme damit Tiere und deren Fleisch zu essen☝🏻❗😉
@meteora
Ach ja 🤔❓Muss ziemlich entspannend sein für ein armes Tier,kurz vor dem Tod noch gehetzt,in Panik getrieben und verängstigt zu werden 😖🙄😤🤦🏼♂️❗
😠😡🤬
Dieser Stierhatz besser gesagt Tierquälerei sollte schon längst der Vergangenheit angehören.
Stierrennen und Stierkämpfe sollte es schon lange nicht mehr geben… eines der grössten Tierquelereien überhaupt… ich wünsche den Stieren alles gute und hoffe dass bei dem Stierrennen einige die wut der Stiere zu spüren bekommen…
hast ja recht, dass das sinnlose Veranstaltungen sind, aber was du anderen schon wieder einmal wünschst, ist ja auch nicht ganz koscher
@info
Mir tuet a koanr vo de Spinner load, im Gegntoal, muess immer awien schmunzeln!
Abartig bis bescheuert.
Weil gefährlich.
Diese Mentalität hatt absolut kein Gefühl bei Tieren.
Diesbezüglich gib i in die Tierschützer volle Zustimmung! Bär und Wolf konn i ihre Einstellung net vertreten..
Es stimmt, dass Tierwohl auch bei der heutigen Massenzierhaltung eindeutig zu kurz kommt. Beides ist tragisch. Trotzdem sehe ich einen Unterschied in der Motivation: einmal geht es um Ernährung, das andere Mal um Nervenkitzel, Unterhaltung, Lust am Töten! Das heißt für mich keineswegs, dass beim Tierwohl zur Lebensmittelproduktion weggeschaut werden soll. Auch hier gibt es natürlich enormen Handlungsbedarf. Aber das Eine mit etwas noch Schlimmerem zu vergleichen ist stets eine Entschuldigung und Rechtfertigung zum Nichtstun.