Anfrage an Regionalregierung

Umweltauswirkungen der A22: Team K sieht “politische Trägheit”

Donnerstag, 02. Januar 2025 | 15:57 Uhr

Von: luk

Bozen – Mittels einer Anfrage hat das Team K die Regionalregierung erneut aufgefordert, die Brennerautobahn AG zu drängen, integrierte Studien über die Auswirkungen der Umweltverschmutzung auf die Gesundheit in den Gebieten entlang der Autobahn zu fördern und dabei innovative Tools wie künstliche Intelligenz und Vorhersagemodelle einzusetzen. Die Regionalratsabbgeordneten Franz Ploner, Paul Köllensperger, Alex Ploner und Maria Elisabeth Rieder verlangten außerdem, den Nachhaltigkeitsbericht mit detaillierteren Daten zu ergänzen und fortschrittlichere Modelle wie Esposoma und One Health anzuwenden, um das Verständnis von Gesundheitsrisiken zu forcieren. “Die Regionalregierung reagierte ausweichend, die Antworten waren dürftig”, so das Team K.

„Die Regionalregierung zeigt systematisch einen passiven und provisorischen Ansatz, wenn es darum geht, politische Verantwortung für die strategischen Entscheidungen des Konzessionärs der A22 zu übernehmen. Dabei ist das Unternehmen mehrheitlich im Besitz der Region selbst. Die öffentliche Gesundheit wird nicht durch schwer nachvollziehbare und vage Antworten geschützt, sondern durch eine ernsthafte und professionelle Auseinandersetzung mit dem Kern des Problems. Zu lange wurde die Flagge der Projektfinanzierung geschwenkt, um die Erneuerung der Konzession zu rechtfertigen, ohne die Auswirkungen der vorgeschlagenen Entscheidungen auf Umwelt und Gesundheit zu klären”, bemängelt der Team-K-Regionalratsabgeordnete Franz Ploner.

„Es reicht uns nicht zu wissen, dass die Brennerautobahn AG über neun Milliarden in den Ausbau des Straßennetzes investieren wird. Wir möchten über die Anzahl der Schadstoffemissionen, deren Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, die Umweltprojekte und die konkreten Maßnahmen zur Verringerung der Umweltverschmutzung und zur Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung entlang des Autobahnkorridors Bescheid wissen“, so Ploner.

“Die Antworten von Arno Kompatscher, dem Präsidenten der Regionalregierung, auf die Anfrage hin beschränken sich darauf, Studien und Projekte allgemein zu zitieren, ohne die gewünschten spezifischen Daten über die gesundheitlichen Auswirkungen der Umweltverschmutzung in den Gebieten rund um die Autobahn offenzulegen. Die gesamte Verantwortung für durchgeführte Studien obliege  externen Stellen wie ISPRA und ARPA. Konkrete Initiativen der Brennerautobahn AG nennt Kompatscher ebenso wenig wie eine proaktive Rolle der Region als großer öffentlicher Aktionärin. Diese Haltung bestätigt wie bereits bei früheren Anfragen zur Thematik eine besorgniserregende Oberflächlichkeit der Regionalregierung bei der Behandlung von Umwelt- und Gesundheitsfragen im Zusammenhang mit der Brennerachse. Wir nehmen nicht hin, dass die Region weiterhin ihre Rolle als Mehrheitsaktionär der Brennerautobahn ignoriert und sich auf das Einstreichen der Dividenden beschränkt. Wir brauchen eine strategische Vision, die die Gesundheit der Bevölkerung entlang der A22 und die ökologische Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt“, stellt Franz Ploner klar.

Das Team K werde in dieser Sache nicht locker lassen und weiterhin urgieren, dass die Region strengere Richtlinien zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt erlässt. “Denn ohne eine wirklich nachhaltige Planung sind die Bürgerinnen und Bürger außerstande, weiterhin den Preis für die durch den Autobahnverkehr verursachte Luftverschmutzung zu zahlen.”

 

Bezirk: Bozen

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