Von: luk
Bozen/Luttach – Das Coronavirus verzögert auch die Ermittlungen zum Verkehrsunfall von Luttach vor fünf Monaten. Sieben junge Menschen haben damals ihr Leben verloren. Zehn weitere wurden zum Teil schwer verletzt.
Wie die Tageszeitung Alto Adige heute berichtet, wird nun am 3. Juni an der Unfallstelle ein Lokalaugenschein der Gutachter stattfinden, und zwar gegen 1.00 Uhr nachts, um ähnliche Bedingungen vorzufinden, wie sie der Unfallfahrer hatte.
Der Unfallfahrer hatte in der Unfallnacht knapp zwei Promille Alkohol im Blut. Derzeit befindet er sich im Kloster Neustift in Hausarrest.
Vor Ort werden der vom Gericht ernannte Amtssachverständige, Luigi Cipriani aus Verona, die Parteiengutachter sowie der Gutachter der Verteidigung die Situation und vor allem die Lichtverhältnisse begutachten.
Indes haben die Parteiengutachter dem Amtssachverständigen bereits ihre Einschätzung zum Unfallhergang übermittelt. Demzufolge seien die Fußgänger aus dem Shuttle-Bus gestiegen, hätten den Zebrastreifen überquert und seien dann am rechten Straßenrand außerhalb der Fahrbahn weitergegangen, um zu ihrer Unterkunft zu gelangen.
Laut der Nachstellung habe der Unfallwagen zunächst die Menschen am Zebrastreifen erfasst. Der Lenker habe dann den Wagen nach rechts gerissen, wo sich noch weitere Urlauber befanden.
Es wird sich zeigen, ob der Amtssachverständige diese Einschätzung teilt. Er wird sein Gutachten voraussichtlich in rund einem Monat vorlegen.