Von: luk
Bozen – Am Bozner Landesgericht hat das Beweissicherungsverfahren zu dem tragischen Unfall von Luttach begonnen.
Am 5. Jänner 2020 war ein Audi TT mit überhöhter Geschwindigkeit in eine Gruppe junger Urlauber aus Deutschland gerast, als diese dabei waren, die Straße zu überqueren. Sieben Jugendliche haben dabei ihr Leben verloren. Acht weitere Personen wurden schwer verletzt.
Am Montag kamen laut Tageszeitung Alto Adige die ersten Gutachter zu Wort.
Im Mittelpunkt stand dabei die Geschwindigkeit, mit der der Unfallwagen in jener Nacht unterwegs gewesen war. Laut Ingenieur Nicola Dinon, dem Gutachten der Nebenkläger, soll der Unfallfahrer zwischen 100 und 110 km/h gefahren sein.
Der Amtssachverständige, Dr. Luigi Cipriani, geht hingegen von Tempo 90 aus, mit der der Audi TT auf die Reisegruppe traf. Der Gutachter der Verteidigung glaubt, dass der Unfalllenker mit rund 80 km/h unterwegs war.
Der Fahrer hatte zum Unfallzeitpunkt fast zwei Promille Alkohol im Blut.
Ebenfalls uneins sind sich die Gutachter über das Verhalten des Busfahrers, der die Gruppe von einem Lokal abgeholt hatte, relevant ist. Es steht die Frage im Raum, ob er die Jugendlichen an der richtigen Stelle abgesetzt hatte. Offenbar ließ er die Urlauber nicht am Zebrastreifen, sondern ein Stück davor aussteigen. Da nur der Bereich des Zebrastreifens ausgeleuchtet war, könnte dies ebenfalls zu dem Unfall beigetragen haben. Ob dieser Umstand aber tatsächlich Einfluss auf den Unfall hatte, wird sich wohl erst im Laufe des Prozesses herauskristallisieren.
Das Beweissicherungsverfahren wird am 15. Februar fortgesetzt.