Von: luk
Reschen – Reichlich ungeschickt hat sich unlängst ein mutmaßlicher Drogenschmuggler am Grenzübergang am Reschenpass angestellt. Der bislang unbescholtene Italiener (55) wählte wohl gezielt diese Route aus, um von seinem Wohnort in am Bodensee in Deutschland nach Italien zu gelangen. Er ging vermutlich davon aus, dass es hier keine Kontrollen gibt.
Umso überraschter musste der Mann gewesen sein, als er am Pass in einen Kontrollposten der Finanzpolizei geriet. Er befand sich mit dem Auto in der Warteschlange und entschied, das Weite zu suchen. Es folgte ein Ausscheren und ein Wendemanöver, was natürlich dem geschulten Blick der Exekutivbeamten weiter vorne nicht entging.
Die Finanzpolizei folgte dem verdächtigen Fahrzeug und hielt es an. In einem Mix aus Deutsch und sizilianischem Dialekt versuchte sich der Fahrer rauszureden. Er habe die Straße verfehlt. Bei dieser Lüge machte ihm jedoch sein Navi einen Strich durch die Rechnung: Just in dem Moment ertönte die Ansage, dass er sein Ziel in wenigen Minuten erreichen würde. Dann erklärte er den Finanzpolizisten, er sei als Urlauber unterwegs und wolle den Reschensee besuchen.
Doch das Gesamtbild überzeugte die Ordnungshüter nicht. Sie zogen Drogenspürhund “Escot” hinzu. Als dieser Interesse am Kofferraum zeigte, kam die nächste haarsträubende Geschichte des Italieners: Er habe Würstchen transportiert. Das müsse das Interesse des Hundes geweckt haben.
Doch am Ende stellte sich der Grund für die Nervosität des Fahrers und das Interesse des Suchhundes heraus: Im Auto befanden sich vier Sporttaschen mit insgesamt 104 Kilogramm Haschisch. Sowohl das Auto als auch die Drogen wurden beschlagnahmt. Der mutmaßliche Drogenschmuggler wurde hingegen ins Gefängnis nach Bozen überstellt.
Die weiteren Ermittlungen zu Herkunft und Zielort des Rauschmittels wurden aufgenommen. Auf dem Schwarzmarkt hätte die Drogenmenge über drei Millionen Euro eingebracht.