Von: mk
Auer/Truden – Die Carabinieri von Neumarkt haben in Zusammenarbeit mit Sprengmeistern und der Berufsfeuerwehr Bozen 60 Kilogramm Sprengstoff beschlagnahmt, der in einer kleinen Höhle im Gebiet zwischen Truden und Auer entlang der Staatsstraße versteckt war.
Konkret handelt es sich um Pikrinsäure in einem guten Konservierungszustand, berichtet die Tageszeitung Alto Adige. Wäre jemand zufällig auf den Sprengstoff gestoßen, hätte dies ein beträchtliches Risiko beinhaltet. Aufgeteilt war der Sprengstoff in 20 Säcke zu jeweils einem Kilo sowie in einem großen Sack zu 40 Kilogramm.
Der Sprengstoff wurde am heutigen Mittwoch in einem Steinbruch im Branzoll kontrolliert zur Explosion gebracht.
Den aufsehenerregenden Fund hatte ein Passant mit einem Metalldetektor gemacht. Der Mann war auf der Suche nach alten Kriegsrelikten. Offenbar hatte er eine rund 50 Meter lange Zündschnur entdeckt.
Gleich nach der Meldung führten die Carabinieri einen Lokalaugenschein durch. Anschließend hat die Staatsanwaltschaft grünes Licht zur Zerstörung gegeben.
Aus welcher Zeit der Sprengstoff stammt, ist unterdessen noch unklar. Einerseits könnte es sich um ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg handeln, andererseits lässt sich auch nicht ein Zusammenhang mit den Sprengstoffattentaten in den 60-er Jahren ausschließen. Die Carabinieri haben Ermittlungen in die Wege geleitet.
Pikrinsäure gilt als hochexplosives Material. Es wurde aus Handel genommen, weil es teilweise als toxisch und die Handhabung damit als gesundheitsschädlich eingestuft wird.