Von: luk
Bozen – Bei den Gefängnisinsassen der Bozner Haftanstalt wächst der Unmut. 90 von ihnen haben nun in einem Brief angebliche Missstände angekreidet und drohen mit einem Hungerstreik, sollte sich die Lage nicht bessern. Für den Moment boykottieren sie den internen „Supermarkt“.
Der Dienstleister hat den Auftrag laut Medienberichten über eine Ausschreibung gewonnen. Er darf Waren innerhalb des Gefängnisses zum Verkauf anbieten, muss dabei aber darauf achten, dass die Preise nicht teurer sind, als in den Supermärkten rund um das Gefängnis.
Nun aber bemängeln die Insassen, dass dies nicht eingehalten werde. Die Preise der Produkte im Gefängnis würden oberhalb der üblichen Marktpreise liegen.
Gefängnisdirektorin Annarita Nuzzaci widerspricht: Gegenüber lokalen Medien erklärt sie, dass die Preise ständig kontrolliert würden.
Doch die Gefangenen, die sich in Briefen an Bischof Ivo Muser und die Gefängnisdirektion Luft machen, beanstanden noch weitere Punkte. So würde angeblich Schindluder beim Verfallsdatum der Produkte getrieben. Das Datum sei oftmals per Hand abgeändert worden.
Außerdem wird das Gefängnisessen kritisiert. Dies sei laut den Insassen oftmals von minderer Qualität. Besonders das Obst sei verfault und nicht essbar.
Auch dieser Punkt wurde von Gefängnisdirektorin Nuzzaci zurückgewiesen. Das Obst werde ausgewählt und falls nötig ausgetauscht.