Von: mk
Bozen – Südtirol zeigt die höchste Inzidenz für Hautkrebs in Europa. Dies bedeutet, dass hier vergleichsweise am meisten Menschen an Hautkrebs erkranken. Im Rahmen der Euromelanoma-Woche ab 8. Mai informiert die Südtiroler Krebshilfe, wie man sich vor den schädlichen Folgen der UV-Strahlung schützen kann.
Die Zahlen geben zu denken: In Südtirol erkrankt einer von vier Menschen an Hautkrebs, europaweit ist es durchschnittlich eine von fünf Personen. Südtirol hat somit die höchste Hautkrebs-Quote in Europa, wobei damit nicht nur das maligne Tumor („schwarzer Hautkrebs“) mitgezählt wird, sondern auch das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom („weißer Hautkrebs“). Insbesondere beim malignen Melanom ist die Zahl der Neuerkrankungen in Südtirol in den letzten Jahren stark angestiegen: mehr als einer von 30 Südtirolern erkrankt im Laufe seines Lebens daran. Die hohe Sonnenbestrahlung Südtirols, die hohe Lage des Landes sowie die Tatsache, dass die meisten Südtiroler sich gerne im Freien aufhalten, sind einige der Gründe für diese Quote. Vermutlich kommen noch einige genetische Faktoren mit hinzu, sowie Folgeschäden aus Kindheitstagen. Das Haus im Sommer deswegen nicht mehr zu verlassen, ist aber kein Ausweg: Vielmehr ist es notwendig, sich ausreichend vor zu vielen Sonnenstrahlen zu schützen.
Kinder ausreichend schützen
„Ihr habt nur die eine…“ unter diesem Motto steht auch die Euromelanoma – eine europaweite Initiative unter dem Dach der Europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie (EADV). Die Euromelanoma-Woche stellt die Aufklärung über Hautkrebsrisiken, die Früherkennung und die eigene Vorsorge in den Mittelpunkt. Denn jeder kann selbst viel dazu beitragen, um sich vor den schädlichen Folgen von UV-Strahlung zu schützen. Der beste Schutz ist demnach, zwischen 11.00 und 15.00 Uhr die direkte Sonneneinstrahlung zu meiden. Sonnenschutzcreme, Sonnenbrille, langärmeliges T-Shirt und Sonnenhut gehören unbedingt mit dazu, auch im Schatten. Vor allem die Kleinen müssen unbedingt bestens geschützt werden: Kinderhaut ist um ein Vielfaches dünner als die Haut Erwachsener und kann noch nicht ausreichend Pigmente produzieren, die als körpereigener Schutz gegen UV-Strahlen fungieren. Auch liegen die UV-empfindlichen Stammzellen bei Kindern sehr viel dichter unter der Hautoberfläche und sind den UV-Strahlen stärker ausgesetzt. Bis zum 18. Lebensjahr entstehen vielfach bereits UV-Schädigungen, die später zu einem malignen Melanom entarten können. Denn unsere Haut kann nicht vergessen: UV-Strahlungsschäden, die sich als Sonnenbrand bemerkbar machen, addieren sich im Laufe des Lebens.
Früherkennung rettet Leben
Im Rahmen der Euromelanoma-Woche weist die Südtiroler Krebshilfe zudem auf die Vorsorgeuntersuchungen hin: Grundsätzlich sollte sich jeder ab 35 Jahren alle zwei Jahre von einem Hautarzt kontrollieren lassen. Zusätzlich ist die Selbstuntersuchung ein wirksames Mittel. Man sollte in regelmäßigen Abständen überprüfen, ob sich beispielsweise ein Leberfleck verändert hat. Hilfreich bei der Früherkennung eines malignen Melanoms ist dabei die ABCD-Regel:
A für Asymmetrie,
B für Begrenzung,
C für Color (Farbe),
D für Durchmesser.
Erweist sich ein Pigmentfleck als nicht gleichmäßig rund oder oval, hat er unregelmäßige Ränder oder mehrere Farben und ist er größer als fünf Millimeter, so sollte auf alle Fälle der Hautarzt aufgesucht werden. Auch Hautveränderungen, die jucken oder bluten, sowie rötliche Verfärbungen, die sich wie Sandpapier anfühlen, sollten untersucht werden. Sie könnten auf andere Hautkrebserkrankungen wie Basalzellkrebs/Stachelzellkrebs hinweisen. Nur der Besuch beim Hausarzt oder einem Dermatologen schafft hier Gewissheit und ist die einzige Möglichkeit, den Hautkrebs frühzeitig zu behandeln.