Von: mk
Bozen – Ein 60-Jährige aus dem Südtiroler Unterland ist Opfer eines Betrügers geworden, den sie auf einer Single-Börse im Internet kennengelernt hat. Dies berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
Der Mann präsentierte sich als hoher Funktionär aus dem Ausland und gewann im Chat das Vertrauen der Frau. Dabei versprach er, sich mit ihr auch im echten Leben zu treffen, um eine ernsthafte Beziehung aufzubauen.
Kurz vor dem ersten Rendezvous bat der Mann die 60-Jährige allerdings um die Summe von 20.000 Euro, um unvorhergesehene Arztspesen zu begleichen. Dabei versicherte er ihr, dass er das Geld in wenigen Tagen zurückzahlen werde.
Mit dem Betrag löste sich allerdings auch der vermeintliche Verehrer in Luft auf. Der 60-Jährigen blieb nichts anderes übrig, als bei den Ordnungskräften Anzeige zu erstatten.
Laut dem Bericht des Alto Adige bestätigt die Postpolizei in Südtirol, dass Betrugsfälle dieser Art nicht selten sind, wobei Männer wie Frauen gleichermaßen betroffen sein können. Bei dieser Masche nutzen die Täter das Einsamkeitsgefühl ihrer Opfer aus.
Die Betrügerinnen oder Betrüger geben sich meist als Auslandsoffizier, als Leiter einer Organisation oder einer Firma, als Arzt oder Ingenieur aus. Prestigeträchtige Berufe schinden einerseits Eindruck und wecken anderseits Vertrauen. Die Opfer, die im Vorfeld meist sorgfältig ausgewählt wurden, werden dann über soziale Netzwerke oder sonstige Plattformen im Internet kontaktiert.
Im Verlauf der virtuellen Gespräche werden romantische Gefühle vorgegaukelt, bis ein Treffen im realen Leben in Aussicht gestellt wird. Kurz zuvor kommt es dann aus irgendwelchen Gründen zu Geldforderungen mit dem Versprechen, die Summe so bald wie möglich zurückzuzahlen.
Die Betrüger sind in der Regel sehr überzeugend und geschickt darin, ihre Opfer um den Finger zu wickeln. In manchen Fällen kommt es zu beachtlichen Überweisungen auf ein ausländisches Konto. Neben dem finanziellen Verlust bleibt den Opfern nicht selten das bittere Gefühl der enttäuschten Liebe.