Ermittlungen rund um Benko

Untersuchung „Romeo“: Bozner Architekten dürfen wieder arbeiten, aber…

Mittwoch, 08. Januar 2025 | 08:34 Uhr

Von: mk

Bozen/Trient – Nach der Pause über die Weihnachtsfeiertage hat für das Gericht in Trient die Untersuchung „Romeo“ rund um den Tiroler Magnaten René Benko und seinen Verbindungsleuten wieder oberste Priorität. Bekanntlich hatten Finanzpolizei und Carabinieri Ermittlungen unter der Leitung Antimafia-Bezirksstaatsanwaltschaft von Trient angestellt, die am 3. Dezember 2024 zur Festnahme von acht Personen geführt haben. Die Betroffenen wurden in den Hausarrest überstellt. Insgesamt wird gegen 77 Personen ermittelt.

Am gestrigen Dienstag hat das Trientner Haftprüfungsgericht in der Berufung dem Antrag der Anwälte Beniamino und Luca Migliucci stattgegeben und das Berufsverbot für die beiden Bozner Architekten Fabio Rossa und Andrea Saccani sowie für den Publizisten Lorenzo Barzon aufgehoben.

Demnach ist es den Betroffenen erlaubt, ihre Tätigkeit wieder auszuüben. Allerdings dürfen sie laut Gericht keine Aufträge für die öffentliche Verwaltung übernehmen.

Wie vom Ermittlungsrichter bereits im Dezember festgelegt, bleibt die Auflage für die Architekten zwölf Monate in Kraft, während es im Fall von Barzon nur sechs Monate sind, schreibt die Nachrichtenagentur Ansa.

Ähnliche Zugeständnisse waren auch dem Bozner Wirtschaftsberater Heinz Peter Hager und dem Unternehmer Paolo Signoretti aus Rovereto gewährt worden, die beide jeweils als Benkos engste Verbündete in Südtirol und im Trentino gelten.

Neben Hager und Signoretti sowie den beiden Architekten befinden sich noch der ehemalige Senator und Bürgermeister von Dro, Vittorio Fravezzi, und die Bozner Gemeindebeamtin Daniela Eisenstecken im Hausarrest.

Bezüglich des Antrags auf Aufhebung der Maßnahme beim Haftprüfungsgericht warten die Verteidiger auf die Urteilsbegründung am Ende des Monats, um beim Kassationsgerichtshof Beschwerde einzulegen. Im Fall von Barzon hat das Haftprüfungsgericht bereits Mitte Dezember den Hausarrest in eine Aufenthaltspflicht abgewandelt – ähnlich wie zuvor bei der Bürgermeisterin von Riva am Gardasee, Cristina Santi.

Bezirk: Bozen

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