Von: luk
Innichen – Eigentlich sind die Verordnungen zur Corona-Krise klar: Gibt es nicht dringliche Gründe, sollte man das Haus nicht verlassen. Gegen einen kurzen Spaziergang, der alleine stattfinden sollte, ist zwar nichts einzuwenden. Allerdings sollte dieser in der eigenen Heimatgemeinde stattfinden.
Doch in Innichen waren unlängst zwei Personen im Naturpark Drei Zinnen unterwegs und haben in einem Live-Video auf Facebook dazu aufgerufen, die strengen Verordnungen der Regierung nicht so ernst zu nehmen. Quarantäne sei schließlich nur etwas für Kranke, so eine der haarsträubenden Aussage. „Im Freien und in der Natur zu sein, ist Lebensqualität“, heißt es weiter.
Die beiden „Schlauenmeier“ laden zudem offen dazu ein, sich über die Verordnung hinwegzusetzen. Wer will, könne nach Innichen kommen. Hier gebe es glücklicherweise keine Kontrollen und im Wald seien nur wenige Leute anzutreffen.
Die Reaktionen anderer Facebook-User sind unterschiedlich und reichen von Zustimmung bis hin zur Androhung einer Anzeige bei den Carabinieri.
Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet, heißt es vonseiten des Tourismusvereins Innichen, dass die Kontrollen der Ordnungshüter durchgeführt würden. In den Wäldern gebe es wenig Bewegung und alle Gaststätten seien geschlossen. Auch seien die Zweitwohnungsbesitzer aufgefordert worden, in ihre Heimat zurückzukehren.
In Innichen geht man davon aus, dass es sich bei den beiden Personen um die üblichen “Schlauberger” handelt. Man habe Polizei und Carabinieri auf das Video hingewiesen, die der Sache wohl nachgehen werden. Das Verhalten und die Aufrufe der beiden Protagonisten wird auf jeden Fall verurteilt.
Nochmals zur Erinnerung: Bei Zuwiderhandlung gegen die Verordnung der Regierung kann ein Bußgeld von bis zu 206 Euro verhängt werden. Auch bis zu drei Monaten Haft sind möglich.