Von: mk
Prags – Die Situation nach dem schweren Unwetter im Hochpustertal am Samstag ist zwar unter Kontrolle. Trotzdem sitzt der Schock noch bei vielen Betroffenen tief.
Teilweise wurden Häuser und Höfe vom Schlamm begraben. Der Schaden an den Gebäuden und landwirtschaftlichen Flächen, den die Muren angerichtet haben, ist sehr groß. Schäden wurden vor allem in Prags und in der Fraktion Schmieden verzeichnet.
“Aus dem oberen Einzugsgebiet des Pragser Baches hat sich eine Mure gelöst, die mehrere Gebäude und landwirtschaftliche Flächen nahe der Feuerwehrhalle und der Kirche in Schmieden komplett eingemurt hat”, beschrieb der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger die Situation. In Mitleidenschaft gezogen wurden vor allem Keller und Erdgeschosse, die Betroffenen können deshalb in ihren Häusern bleiben. Wie hoch das Schadensausmaß insgesamt bei Privatbesitzern in der betroffenen Zone ausfiel, ist noch unklar. Rund eineinhalb Millionen Euro sind es bei öffentlichen Strukturen: Verwüstet wurden Straßen, Gebäude und Landwirtschaftsflächen.
In manchen Fällen wurden aber auch Räume von Wasser und Schlamm überschwemmt.
Pkw in Garagen und unter Unterständen aber auch Baumaschinen standen unter Wasser.
Viele Freiwillige befinden sich noch immer im Einsatz, um den betroffenen Familien zu helfen. Am Sonntag ist es bereits gelungen, mehrere Straßen wieder zu öffnen, die von Muren verlegt worden sind. Auch die Stromversorgung funktioniert wieder und die Bahnlinie zwischen Toblach und Innichen ist wieder offen.
Durch die Mure wurde eine Quelle verschüttet. Deshalb lieferte die Bozner Berufsfeuerwehr heute Trinkwasser nach Prags. Auch Wanderwege sind verlegt worden.
Die Straße nach Prags musste während der Aufräumarbeiten am heutigen Montag gesperrt worden, um Schaulustige abzuhalten. Nur die Bürger aus dem Ort und Urlauber, die in Prags wohnen, dürfen passieren. Für alle anderen gilt ein Fahrverbot.