Von: apa
In Tirol ist man Samstagabend trotz angekündigter erneuter Unwetter nicht von kritischer Hochwassergefahr in der Nacht auf Sonntag ausgegangen. Bereits in der Nacht auf Samstag waren dementsprechende Befürchtungen nicht eingetreten. Im Bundesland waren zwar stellenweise heftige Gewitter, aber kein kritisches Ansteigen der Pegelstände verzeichnt worden. Dies wurde nun auch für die kommende Nacht erwartet. Die Pegelstände des Inn sanken indes bereits wieder signifikant.
Mehr Niederschlag bei einer niedrigeren Gewittergefahr prognostizierte Geosphere-Austria-Meteorologe Georg Erlacher für die Nacht auf Sonntag gegenüber der APA. Jedoch werde der Großteil des Niederschlags den aktuellen Modellen zufolge nicht im Einzugsbereich des Inn, sondern weiter nördlich erwartet. Dementsprechend sei auch ein kritisches Hochwasser des Inn unwahrscheinlich. Ein “Anschwellen von Gewässern und ein gebietsweises Übertreten” sei aber im Bundesland möglich. Die Lage werde aber insbesondere vom Hydrographischen Dienst des Landes genau beobachtet, hieß es.
In der Landeshauptstadt Innsbruck ging man nach einer Einsatzbesprechung am späten Samstagnachmittag nicht von einer besonderen Hochwassergefahr aus. Sollte sich die Situation wider Erwartens anders darstellen, sei der vorbereitete Hochwasserschutz weiter einsatzbereit. Dieser war bereits am Freitag vorbereitet worden. Aufgebaut werde dieser jedoch erst, wenn die Marke eines 30-jährlichen Hochwassers (HW 30) überschritten werde, hatte es geheißen – was nicht eingetreten war.
Trotz befürchteten Hochwassers waren zwar 88 Feuerwehreinsätze, aber keine stark steigenden Pegel des Inn samt seiner Zubringer über Nacht in Tirol verzeichnet worden. Stattdessen war die Nacht auf Samstag “relativ glimpflich” verlaufen, wie es Samstagfrüh geheißen hatte. Die Pegel waren zwar gestiegen und hatten stellenweise – etwa in Innsbruck – in der Früh an der Marke eines 30-jährlichen Hochwassers (HW30) gekratzt, waren jedoch bereits in den Morgenstunden wieder gesunken. Am frühen Samstagabend war der Inn-Pegel bei Innsbruck wieder auf die Höhe eines fünfjährlichen Hochwassers (HW5) gesunken.
In Osttirol fielen laut Polizei durch ein Unwetter mit Starkregen und heftigen Windböen im Bereich Sillian bzw. im Villgratental Bäume auf die Villgratentalstraße (L273), auch rutschte Steinmaterial ab. Die Feuerwehr suchte den Bereich nach möglichen beteiligten Fahrzeugen ab, gab jedoch Entwarnung. Die Landesstraße wurde vorübergehend gesperrt, eine Umleitung eingerichtet.
In Vorarlberg schwappte indes der Rhein stellenweise über die Ufer und dehnte sich teilweise auf das Rheinvorland aus. Laut der Abteilung Wasserwirtschaft fielen die Pegelstände jedoch auch hier seit Samstagmorgen. Auch Südtirol war von einer Unwetterfront betroffen. Die Feuerwehren rückten hier zu rund 200 Einsätzen aus, teilte das Land am Samstag mit. Auch hier gebe es wegen erwarteter erneuter Unwetter noch nicht vollständige Entwarnung, hieß es in einer Aussendung.