Drei Männer verurteilt

Urteil im Bozner ‘Ndrangheta-Prozess: Nur Drogenvorwürfe bestätigt

Donnerstag, 30. Januar 2025 | 09:53 Uhr

Von: luk

Bozen/Rom – Nach vier Jahren geht der Bozner Teil des Verfahrens zur Operation „Freeland“ zu Ende. Drei Männer wurden verurteilt, doch der Vorwurf der mafiösen Vereinigung hielt nicht stand.

Das Gericht sprach Angelo Perri und Francesco Perre wegen Drogendelikten schuldig und verhängte gegen sie jeweils sechs Jahre Haft sowie eine Geldstrafe von 26.000 Euro. Eine weitere Verurteilung traf Sem Cari. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen.

Die schriftlichen Urteilsbegründungen der Richter Walter Pelino, Giulia Rossi und David Cognolato werden in rund 90 Tagen erwartet, berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.

Operation „Freeland“: 30 Festnahmen im Jahr 2020

Die großangelegte Anti-Mafia-Operation „Freeland“ war im Jahr 2020 von der Antimafia-Staatsanwaltschaft in Trient koordiniert worden und führte zu 30 Festnahmen zwischen Trentino-Südtirol, Venetien und Kalabrien.

Ein zentraler Punkt der Ermittlungen war die Bar „Coffee Break“ in der Reschenstraße in Bozen, die beschlagnahmt wurde. Dort, so der ursprüngliche Vorwurf, soll eine lokale Zelle der ’Ndrangheta agiert haben – mit Aktivitäten wie Drogenhandel, Entführungen und Erpressungen.

Schwaches Anklagekonstrukt – Mafia-Vorwurf fällt

Doch im Verlauf des Prozesses brach ein wesentlicher Teil der Anklage zusammen: Der Vorwurf der Mafia-Mitgliedschaft konnte nicht aufrechterhalten werden. Übrig blieben nur die „Begleitstraftaten“, allen voran Drogenhandel.

Bezirk: Bozen

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