Von: luk
Bozen – Sommer, Sonne, Sonnenbrand: Damit es dazu erst gar nicht kommt, muss man sich mit steigender Sonneneinstrahlung auch besser vor der Sonne schützen, egal ob am Berg, im Freibad oder daheim im Garten. Zwar sind nur circa vier Prozent der Sonneneinstrahlung, die die Erde erreicht, ultraviolette (UV-)Strahlen, mit ihnen sind jedoch die meisten gesundheitlichen Risiken verbunden – vor allem was Alterung und Schäden der Haut betrifft.
In Südtirol wird die UV-Strahlung durch das Labor für physikalische Chemie der Landesumweltagentur erhoben. Daraus errechnet sich der UV-Index, ein weltweit einheitlicher Index, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingeführt wurde, um die Gesundheitsrisiken durch Sonnenexposition darzustellen. “Der UV-Index beschreibt die Intensität der UV-Strahlung am Erdboden”, erklärt Direktor Luca Verdi. “In unserer Region beträgt er zwischen null und zwölf. Je höher der Wert, desto größer die potentiellen Schäden für Haut und Augen und desto kürzer die Zeitspanne, bis diese Schäden auftreten können.”
Der UV-Index sei ein wichtiges Mittel, um die Bevölkerung über die Risiken einer übermäßigen Exposition gegenüber UV-Strahlung aufzuklären. “Jede Zahl entspricht einer Expositions-Kategorie und bestimmten empfohlenen Schutzmaßnahmen”, betont Daniela Ceccon vom Labor für physikalische Chemie. Jede Zahl sei zudem mit einer Farbe – von grün bis violett – verbunden, um das Risiko mit einem Blick erkenntlich zu machen.
Messstationen in Leifers und am Ritten
Gemessen wird die UV-Strahlung, aus der der UV-Index errechnet wird, an zwei Luftmessstationen: in Leifers (230 m ü.d.M.) und am Ritten (1.770 m ü.d.M.). Die unterschiedliche Höhenlage der Messstationen wurde bewusst gewählt: Denn mit zunehmender Höhe steigt auch der UV-Index, mit einer Zunahme von circa 15 Prozent pro 1.000 Meter Höhenunterschied. Leifers steht demnach für eine für Südtirols Tallagen typische UV-Strahlung, der Ritten für die UV-Strahlung am Berg. Bei gleicher Höhenlage hingegen gibt es auf regionaler Ebene nur geringe Abweichungen.
Zudem ändert sich die Intensität der UV-Strahlung, und folglich der UV-Index, nicht nur mit der Höhenlage, sondern auch im Laufe des Tages und des Jahres. Die höchste Intensität am jeweiligen Tag, bei wolkenfreien Bedingungen, ist in den vier Stunden um die Mittagszeit zu erwarten, im Sommer zwischen 11.00 und 15.00 Uhr. Die maximalen UV-Strahlungswerte werden in den Monaten zwischen Mai und August erreicht.
Daten in Echtzeit verfügbar
Auf der Webseite der Landesumweltagentur sind die Messdaten zur UV-Strahlung online einsehbar. Damit können sich die Bürgerinnen und Bürger jederzeit über die aktuelle Situation informieren und sich dementsprechend vor UV-Strahlung schützen – und zwar nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter, vor allem in Schnee- und Höhenlagen.
Abrufbar in Echtzeit ist der aktuelle UV-Index für die Messstationen Leifers und Ritten mit einer Vorhersage für den UV-Index bei wolkenlosem Himmel. Ebenso sind der Tagesverlauf des UV-Indexes des vorhergehenden Tages, die Tageshöchstwerte der vergangenen 30 Tage und die Monatsmittel und höchsten gemessenen Einzelwerte des vergangenen Jahres verfügbar. Die Veröffentlichung des UV-Indexes auf der Webseite der Landesumweltagentur erfolgt in Zusammenarbeit mit der Sektion für Biomedizinische Physik der Medizinischen Universität Innsbruck, die das UV-Messnetz Österreich leitet.
In einem Filmbeitrag klärt die Landesumweltagentur über die UV-Strahlung und die damit verbundenen Risiken auf. Neben den Experten des Labors für physikalische Chemie kommen darin zum Thema Schutz und Prävention auch eine Vertreterin des Dienstes für Hygiene und öffentliche Gesundheit des Südtiroler Sanitätsbetriebs und eine Dermatologin des Krankenhauses Bozen zu Wort.