Von: mk
Bozen – Ein verstörender und drastischer Vorfall in Bozen hat erst in der vergangenen Woche für Schlagzeilen gesorgt: Ein junger Mann hatte Anzeige erstattet, nachdem er ausgeraubt und vergewaltigt worden war. Nach intensiven Ermittlungen haben die Carabinieri nun den Tathergang rekonstruiert und die beiden mutmaßlichen Täter verhaftet.
Demnach hat sich die Tat am 21. Juni ereignet. Nachdem das Opfer den Abend in einer bekannten Diskothek verbracht hatte, soll es auf dem Nachhauseweg auf der Höhe des Dominikanerplatzes auf einen der beiden Täter getroffen sein. Diesem sei es gelungen, das Vertrauen des Mannes zu gewinnen und ihn in ein freundschaftliches Gespräch zu verwickeln.
Nach Aussagen des Opfers seien beide gemeinsam bis zum Park der Religionen gegangen. Dort soll der zweite Täter hinter dem Gebüsch gelauert haben. Plötzlich sprang dieser hervor und sprühte dem überraschten Mann Pfefferspray ins Gesicht. Darauf zerrten ihn beide in den Park, beraubten ihn seines Handys und seines Bargelds. Anschließend vergingen sie sich an ihm.
Die Täter sollen dabei mit erschütternder Gewalt vorgegangen sein und immer wieder Pfefferspray versprüht haben. Bei den zwei Verdächtigten handelt es sich um zwei Nicht-EU-Bürger ohne feste Unterkunft im Alter von 24 und 31 Jahren handeln. Die Carabinieri hatten nach der Tat das Opfer und dessen Bekannte einvernommen. Außerdem wurde sämtliches Material von Überwachungskameras aus der Umgebung überprüft. Die Aufnahmen erstreckten sich über mehrere Stunden.
Den Tätern war es zunächst gelungen, die Flucht zu ergreifen. Der junge Mann, der nackt und verletzt am Boden lag, schaffte es, sich aufzuraffen und den Beherbergungsbetrieb aufzusuchen, wo er arbeitet und wohnt. Eine Freundin überzeugte ihn, nach der traumatischen Erfahrung die Ordnungshüter zu verständigen.
Wie aus Aufnahmen der Überwachungskameras hervorging, hatten die Täter die Attacke bis ins letzte Detail geplant. Man konnte deutlich sehen, wie der zweite Täter dem geköderten Mann und seinem Komplizen in einem gewissen Abstand folgt. Durch Standbilder ist es außerdem gelungen, die äußere Erscheinung der Täter deutlich zu erkennen, und zwar sowohl ihre Kleidung als auch körperliche Merkmale.
Mittels Überprüfung ihrer Datenbanken konnten die Carabinieri letztendlich die mutmaßlichen Verantwortlichen identifizieren. Am Freitag wurde ein Vollstreckungsbefehl ausgestellt.
Während die Carabinieri einen der mutmaßlichen Täter kurz darauf im Stadtzentrum aufgespürt hatten, wurde sein Komplize am heutigen Dienstagvormittag gefasst. Die beiden Männer wurden in Untersuchungshaft überstellt. Wertvolle Informationen hatten im Zuge der Ermittlungen auch die Carabinieri von Trient geliefert, die dazu beigetrugen, dass der Kreis der Verdächtigen enger wird.
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