Von: mk
Bozen/Leifers – Die 42-jährige Jana Surkalova, die verdächtigt wird, im Dezember 2013 ihren Mann in Leifers mit Methanol vergiftet zu haben, muss sich in Bozen vor Gericht verantworten. Bei der Verhandlung am Dienstag stellte sich unter anderen heraus, dass es zwischen dem Ehepaar einen heftigen Streit gegeben hatte.
Rund zwei Stunden stand Tomazs Kocifaj, ein Arbeitskollege des verstorbenen Josef Surkala, als Zeuge Rede und Antwort. Der Slowake erklärte Medienberichten zufolge, dass die 42-Jährige vor dem Tod ihres Mannes innerhalb von ein paar Monaten gleich dreimal in Südtirol gewesen sei. Bei allen drei Besuchen habe Surkala anschließend über Übelkeit geklagt, obwohl er ansonsten stets bester Gesundheit gewesen sei. Die Symptome seien stets ähnlich gewesen: Magenschmerzen, ein Zustand der Verwirrtheit, Müdigkeit, ein bleiches Gesicht und gelbliche Augen.
Außerdem berichtete der Zeuge darüber, was sich zwischen 11. und 13. Dezember 2013 in Leifers abgespielt hatte. Demnach soll es nach Surkalovas Ankunft in Leifers zu einem heftigen Streit zwischen ihr und ihrem Mann gekommen sein.
Am Tag vor seinem Tod hat Surkala auf dem Heimweg vom Feld einen Unfall wegen mutmaßlicher Sehstörungen verursacht. Kocifaj wunderte sich vor Gericht, wie das Opfer den Postboten auf dem Scooter übersehen konnte, den Surkala beinahe niedergefahren hätte.
Obwohl der Zeuge seit dem Todestag von Josef Surkala am 13. Dezember 2013 kaum Kontakt mit Jana Surkalova gehabt habe, sei er vor wenigen Tagen kurz vor der Gerichtsverhandlung von ihr angerufen worden. Dabei sprach sie von einer Flasche mit Hochprozentigem, die sie am Abend des 11. Dezember 2013 hervorgeholt hat. Laut Kocifaj erklärte die Frau, dass sie die Flasche im Zimmer ihres Mannes gefunden habe. Den Alkohol habe er als Geschenk von einem Bekannten aus Tschechien erhalten.
Ugo Lazzara von der Fahndungsabteilung der Bozner Quästur berichtete im Zeugenstand hingegen von einem Foto, das die Ermittler auf dem Laptop der Angeklagten gefunden hatten. Das Foto soll Jana Surkalova und den Fußballtrainer ihres Sohnes bei einem innigen Kuss zeigen. Ebenso wurde nach Surkalas Tod mit dem Gerät eine Internetseite aufgerufen, auf der erklärt wird, was man im Falle einer Methanol-Vergiftung tun muss.
Jana Surkalova war bei der Verhandlung nicht anwesend. Sie soll am 7. Dezember in Bozen in den Zeugenstand treten.