Von: luk
Bozen – Den Speed-Check-Boxen in Bozen und anderen Orten geht es an den Kragen. Schuld daran ist das Salvini-Dekret. Wie Alto Adige online berichtet, werden in der Folge der veränderten Rechtslage 14 der 16 orangen Boxen, in denen Radarfallen aufgebaut werden können, demontiert. Die neue Straßenverkehrsordnung sieht nämlich vor, dass die Speed-Check-Boxen in Straßen mit einem Tempolimit unter 50 km/h nicht mehr genutzt werden dürfen.
In der Südtiroler Landeshauptstadt bleiben nur die Speed-Check-Boxen in der Innsbrucker Straße sowie in der Galilei-Straße vor dem Einkaufszentrum “Twenty” aktiv. Dort gibt es ein Tempolimit von 50 km/h.
Bürgermeister Renzo Caramaschi passt das gar nicht: Die Boxen hätten nicht dazu gedient, die Kassen zu füllen. In einem Jahr seien lediglich 150.000 Euro an Strafgeldern ausgestellt worden. “Die Plastiksäulen haben vielmehr eine abschreckende Funktion gehabt. Rund 90 Prozent der Autofahrer hätten beim Passieren der Boxen den Fuß vom Gas genommen.” Nun werde alles viel komplizierter, ärgert sich Caramaschi. Künftig könne man nur in der Folge von schweren und tödlichen Unfällen an einem Streckenabschnitt die Autovelox-Geräte installieren. “Wenigstens können wir die Kameras behalten, die das Überfahren roter Ampeln aufzeichnen.
Das Tempolimit soll laut Bozens ersten Bürger aber nicht von 40 auf 50 im Stadtgebiet angehoben werden, damit man doch noch die Speed-Check-Boxen beibehalten darf.
Christian Visocchi, Vizekommandant der Stadtpolizei Leifers, erklärt, dass in seiner Gemeinde die Boxen vorerst belassen werden, bis die neue Stadtregierung eine Entscheidung trifft. Der Großteil bleibe nun aber außer Funktion. Für Visocchi waren die Geräte auch für statistische Zwecke von Interesse. Man wisse damit wie viele Autos vorbeifahren, mit welcher Geschwindigkeit und zu welcher Zeit. Er befürchtet nun, dass sich die Verkehrsteilnehmer nicht mehr an die Tempolimits halten und damit die Sicherheit auf den Straßen verringert wird. Eltern hätten bereits Sorgen geäußert. Sie wollen ihre Kinder nun nicht mehr alleine den Schulweg machen lassen.
Auch in Meran macht man nun ernst und setzt die neue Straßenverkehrsordnung um. Die Hälfte der Speed-Check-Boxen sei schon deaktiviert worden, so die Ortspolizei. Von insgesamt 18 werden neun aktuell nicht mehr verwendet. Die Gemeinde hat jetzt ein Jahr lang Zeit, um sie abzubauen.