Zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz

Verletzte bei Granatenexplosion in französischer Bar

Donnerstag, 13. Februar 2025 | 16:04 Uhr

Von: APA/AFP

Einen Tag nach der Explosion einer Granate in einer Bar in Grenoble mit 15 Verletzten hat die Polizei am Donnerstag weiter nach dem Täter gefahndet. Bisher sei niemand festgenommen worden. Die Ermittler gingen eher von einem Konflikt zwischen verfeindeten Banden aus als von einem Terroranschlag. Von den Opfern erlitten sechs schwere Verletzungen, mindestens zwei von ihnen schwebten am Donnerstagnachmittag noch in Lebensgefahr.

“Es könnte sich um eine Abrechnung im Zusammenhang mit Drogenhandel, Zigarettenschmuggel oder einer eskalierten Feindschaft handeln”, sagte Staatsanwaltschaft François Touret-de-Courcy. Die ostfranzösische Stadt wurde zuletzt immer wieder von gewaltsamen Auseinandersetzungen verfeindeter Banden erschüttert.

Dorf gilt als Problemviertel

Der Täter hatte den Angaben zufolge am Mittwoch gegen 20.15 Uhr die Aksehir-Bar im Village Olympique betreten, dem ehemaligen olympischen Dorf am Stadtrand von Grenoble, das als Problemviertel gilt. “Jemand kam rein und warf eine Granate – offenbar ohne etwas zu sagen. Dann rannte er weg”, berichtete Touret-de-Courcy. Der Täter sei möglicherweise auch mit einem Sturmgewehr vom Typ Kalaschnikow bewaffnet gewesen, habe dieses aber nicht benutzt. Zu dem Zeitpunkt hätten sich viele Gäste in der Bar aufgehalten.

“Ich habe einen großen Knall gehört und mir gleich gedacht, dass es Probleme im Viertel gibt”, sagte die 70 Jahre alte Anrainerin Agnès Lefebvre-Paquet. “Wir wohnen hier seit 30 Jahren, und es wird immer schlimmer”, sagte eine Nachbarin, die ihren Namen nicht nennen wollte. Bürgermeister Éric Piolle, der den Tatort am Mittwochabend aufsuchte, verurteilte die Tat. Es sei schockiert von der “unerhörten Gewalttat”.

“Normalerweise ist hier alles ruhig”

Nach Angaben der Vize-Bürgermeisterin Chloé Pantel handelte es sich bei der Bar um einen Ort, wo die Besucher häufig Fußballspiele anschauten. “Normalerweise ist hier alles ruhig, es gibt keine Problem”, sagte Karim, ein städtischer Angestellter, der seinen Nachnamen nicht nennen wollte. “Wir treffen uns hier zum Kaffeetrinken und Diskutieren.”

Die nach einem Ort in der Türkei benannte Bar wird nach Angaben von Nachbarn von algerischen Managern betrieben und hauptsächlich von Männern besucht. “Sie galt nicht als Problem-Spot”, sagte Staatsanwaltschaft Touret-de-Courcy.

Kommentare

Aktuell sind 2 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen