Von: luk
Bozen – Bald zwei Wochen ist das Bozner Ehepaar Laura Perselli und Peter Neumair nun schon abgängig. Die Suchaktionen der Einsatzkräfte waren – wie berichtet – sehr umfassend und reichten sogar über die Landesgrenzen hinaus. Sämtliche Möglichkeiten wurden in Betracht gezogen. Dennoch gab es bislang keine Spur, die Hinweise zum Verbleib der beiden pensionierten Eheleute liefern konnte. Auch die TV-Vermissten-Sendung “Chi l’ha visto” hat den Fall behandelt.
Wie die Tageszeitung Alto Adige heute berichtet, geht die Suche nach dem Ehepaar dennoch ohne Unterlass weiter. Gleichzeitig hat die Polizei auf Anweisung der Staatsanwaltschaft die Nachbarn des Ehepaars angehört. Jedes noch so kleine Detail zu den Gewohnheiten des Ehepaars sowie zu den Geschehnissen am Abend des Verschwindens sei wichtig – auch wenn es nur eine Stimme im Treppenhaus oder eine Tür ist, die ins Schloss fällt.
Derzeit gibt es noch einige dunkle Stellen bei der Rekonstruktion der Abendstunden des 4. Jänner. Laura Perselli ist von der Wohnung ihrer Mutter – die an diesem Tag vom Krankenhaus nach Hause gekommen ist – gegen 18.00 Uhr mit dem Fahrrad in die Runkelsteinstraße gefahren. Bekannt ist außerdem, dass sie um 18.46 Uhr den WhatsApp-Chat geöffnet hat. Gegen 21.00 Uhr wurden dann sowohl ihr Handy sowie das ihres Mannes ausgeschaltet. Sohn Benno hat am Abend das Haus verlassen und ist erst in den Morgenstunden zurückgekehrt, um den Hund auszuführen. Das schildert er auch “Chi l’ha visto”. Die Schlafzimmertür seiner Eltern sei zu gewesen. Das bedeute, dass sie noch schlafen. Er habe dann leise den Hund genommen, ihn ausgeführt und als seine Eltern danach immer noch nicht aufgestanden waren, habe er nachgesehen und bemerkt, dass das Zimmer leer war.
Sohn Benno hat außerdem erklärt, dass es nicht ungewöhnlich für seine Eltern gewesen sei, auch nach Sonnenuntergang noch einen Spaziergang zu unternehmen. Weil Fahrräder und das Auto zu Hause sind, müssen sie also zu Fuß aufgebrochen sein. Mitgenommen haben sie ihre Mobilfunktelefone und eine Handtasche.
Was ist aber dann passiert? Genau bei der Beantwortung dieser Frage sind die Beobachtungen der Nachbarn womöglich hilfreich. Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet, waren die anderen Bewohner des Hauses in der Runkelsteinstraße in den vergangenen Tagen mitunter relativ lange bei der Staatsanwaltschaft. Offenbar gingen die Anhörungen also ziemlich ins Detail.
Doch auch die Carabinieri waren regelmäßig in der Wohnung des Ehepaars – für mehrere Lokalaugenscheine, um womöglich Hinweise, die für die Suche hilfreich sein könnten, zu finden.
Aber es wurden auch DNA-Proben genommen. Diese könnten in der Zukunft gebraucht werden.